Klimawandel, Kirschenessigfliege und Ausbildungstrends

19. April 2017

SPD-Abgeordnete auf Infobesuch bei der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

Über die aktuellen Herausforderungen vom Klimawandel über die Kirschenessigfliege bis hin zu neuen Ausbildungstrend für Winzer und Gartenbauer informierte sich der SPD Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib gemeinsam mit seinem unterfränkischen Bundestagskollegen Bernd Rützel bei einem Besuch der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Die Landesanstalt, so LWG-Präsident Dr. Hermann Kolesch, konzentriert sich in ihrem Forschungsschwerpunkten stark auf Anpassungsstrategien der Region gegen den Klimawandel und die daraus resultierende Wasserknappheit in Nordbayern. Mit Hilfe von verschiedenen Bewässerungsstrategien, wie zum Beispiel einer digitalisierten Bewässerung oder dezentralen Wasserspeichern, entwickelt die LWG Lösungen gegen die zunehmende Wasserknappheit. „Die Bewältigung des Klimawandels und der Wasserknappheit in Mainfranken ist eine der zentralen Zukunftsherausforderungen“, zeigte sich Volkmar Halbleib überzeugt. Das gelinge nur durch einen gemeinsamen Kraftakt und durch innovative Lösungen, wie sie in Veitshöchheim entwickelt würden.

Auch die Bedrohung der fränkischen Landwirtschaft durch die Kirschessigfliege treibt die Fachleute der Landesanstalt um. Das aus Südostasien eingewanderte Insekt gefährdet jedes Jahr die Ernten der Obstbauern und Winzer in Unterfranken. Dr. Kolesch wünscht sich hier ein stärkeres Interesse der Politik an dem nicht zu unterschätzendem Problem. Die große Herausforderung sei, dass die Fliege erst kurz vor der Ernte die gesunden Früchte befällt. Deshalb beobachtet die Landesanstalt seit 2011 die Kirschessigfliege, um den Zeitpunkt und die Rahmenbedingungen des Befalls genau festzustellen und somit punktgenauer Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Sorgen bereitet den Experten auch die Entwicklung der Bienenvölker: „Ohne Bienen keine Zukunft für die Natur.“ brachte es Dr. Kolesch auf den Punkt.

Hauptschwerpunkt der Landesanstalt neben der Forschung bleibt die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Winzern sowie Garten- und Landschaftsbauern. Zentrales Herzstück sind die staatlichen Meister- und Technikerschulen einschließlich des Internats, die das Landesanstaltsgelände oberhalb Veitshöchheims zum grünen Campus machen. Dr. Kolesch ist überzeugt, dass die Ausbildungsgänge nach wie vor eine attraktive Alternative zum Studium sind. „Diese hochwertigen, praxisorientierten Fachschulen sind ein wichtiger Baustein in der regionalen Bildungslandschaft und der Fachkräfteausbildung“, bekräftigte Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel.

Um die vielfältigen Aufgaben der Landesanstalt auch in Zukunft zu stemmen, wünscht sich Präsident Dr. Kolesch von der Politik ausreichende Personalressourcen und Investitionsmittel für die Weiterentwicklung von Infrastruktur, Gebäude und Ausstattung. Denn der Stellenabbau auf 310 Mitarbeiter hat auch an der Landesanstalt Spuren hinterlassen. Umso mehr hofft Kolesch auf eine Konzentration durch den Umzug der Dienststelle in der Veitshöchheimer Herrnstraße auf den großen LWG-Campus.

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