Strategie für Wissenschaftsförderung und mehr Unterstützung der freien Kulturszene

08. April 2022

Gemeinsam mit meinem Partei- und Ausschuss-Kollegen Christian Flisek, kann ich nach den Haushaltsberatungen des Bayerischen Landtags nur ernüchtert feststellen: Die Schwarz-orange-Koalition setzt falsche Schwerpunkte in der Wissenschaft und die freie Kulturszene hat erneut das Nachsehen.

In den Haushaltsberatungen des Bayerischen Landtags (Am 6. April) zum Bereich Wissenschaft und Kunst hat mein Kollege, der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christian Flisek, seine Forderungen an die schwarze-orange Koalition nach einem Bauprogramm für sanierungsbedürftige Hochschulen erneuert. "Für viele Studierende im Freistaat gehören marode Universitätsgebäude und Baumängel zum traurigen Lernalltag. An vielen Standorten in Bayern entsprechen die räumlichen und technischen Gegebenheiten längst nicht den Anforderungen für ein modernes Lehr- und Forschungsumfeld. Deshalb fordern wir seit langem ein Bau-Sonderprogramm, mit dem marode Gebäude instandgesetzt und Baumängel an Hochschulen behoben werden. Die Koalition aus CSU und Freie Wähler hat hierfür rund 5 Milliarden Euro veranschlagt – diese Gelder suche ich im Haushalt vergeblich", moniert er.

Den Hochschule fehlen allerorten Mittel

Der Hochschulpolitiker kritisiert auch die Schwerpunktsetzung des aktuellen Wissenschaftshaushalts: "Was zu kurz kommt, ist eine umfassende Strategie für die bayerische Wissenschaftslandschaft. Seit Jahren fehlen den Hochschulen Mittel in der Grundfinanzierung, für Digitalisierung oder die Vergütung der Lehrbeauftragten." Auch der Ausbau der Digitalisierung stelle Hochschulen vor große finanzielle Herausforderungen. Die SPD-Landtagsfraktion fordert bereits seit langem ein Sofortprogramm Digitalisierung, um Hochschulen für die Zukunft und den Lehrbetrieb zu rüsten, der auch nach der Corona-Pandemie nach neusten digitalen Standards ablaufen können soll.

Studentenwerke gravierend unterfinanziert

Auch der Leerstand von über 1.200 Wohnheimplätzen in der Studentenstadt Freimann in München habe die gravierende Unterfinanzierung der bayerischen Studentenwerke offengelegt. Hier appelliert die SPD an die CSU-Freie Wähler-Koalition die Mittel für studentisches Wohnen, Mensen und Beratungsangebote deutlich zu erhöhen. Dass in einem reichen Bundesland wie Bayern Studierende gezwungen seien, zum Semesterbeginn in Notunterkünfte auszuweichen, sei untragbar, so Flisek.

Viele Kunstschaffende stehen vor den Trümmern ihrer Existenz

Unzufrieden mit dem veranschlagten Haushalt für den Bereich Kulturwar auch ich, der kulturpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Die freie Kulturszene hat erneut das Nachsehen und wird in der Diskussion über die großen Kulturbaustellen nicht beachtet. Bereits vor Wochen forderte die SPD ein Strukturförderprogramm für die freie Kulturszene, mit dessen Hilfe alle Kultursparten in Bayern gefördert und nachhaltig gestärkt werden sollen. Denn mir ist klar: CSU und Freie Wähler dürfen die gesamte Kulturinfrastruktur und die Freie Kulturszene nicht aus den Augen verlieren. Die Freie Szene hat unter den Corona-Schutzmaßnahmen besonders gelitten. Trotz bestehender Hilfsprogramme stehen viele Soloselbstständigen heute vor den Trümmern ihrer wirtschaftlichen Existenz, deshalb ist Unterstützung jetzt überfällig."

Kulturfond muss steigen

Genau deshlab mahne ich eine Aufstockung des Kulturfonds an, um die signifikanten Verluste vieler Beschäftigten in der Kultur- und Kreativwirtschaft auffangen zu können. Förder- und Hilfsprogramme des Bundes sind hier nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie unzureichend und lückenhaft die veranschlagten Gelder für den Haushalt sind, wird auch im Bereich der Bodendenkmäler deutlich. Trotz eines steigenden Bedarfs in der Bodendenkmalpflege, ist die staatliche Förderung für den Erhalt und die Sanierung privater Denkmäler in den vergangenen Jahren halbiert worden. Ohne massive finanzielle Aufstockung im Denkmalschutz werden in den kommenden Jahren wertvolle Kulturgüter verloren gehen.

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