Aktuelle Finanzsorgen der Krankenhäuser und drohender Ärztemangel auf dem Land standen im Mittelpunkt des Gesundheitsdialogs der SPD-Landtagsfraktion in Kitzingen
Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib war die Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege des Bayerischen Landtags Kathrin Sonnenholzner zum Gesundheitsdialog mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Gesundheitsbereich nach Kitzingen gekommen, um mit Angestellten und Ehrenamtlichen aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich zu diskutieren.
Im Mittelpunkt standen dabei die aktuellen Finanzsorgen der Krankenhäuser und der drohende Ärztemangel auf dem Land. Vor allem bei der ärztlichen Versorgung gibt es noch viele Probleme. Gesundheitsexpertin Sonnenholzner wies zwar darauf hin, dass Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme Europas besitze, doch viele Krankenhäuser hätten massive Finanzprobleme. Zu niedrige Fallpauschalen würden das „Durchschleusen von Patienten“ regelrecht erzwingen. Zwischen Krankenhausaufenthalt und Beginn der Reha liegen meist noch mehrere Tage Wartezeit, gerade ältere Menschen können diese Zeit nicht einfach zu Hause überbrücken und Kurzzeitpflege stünde nicht immer zur Verfügung. „In vielen Fällen wäre die einfachste Lösung, den Patienten noch etwas länger in der Klinik zu behalten. Doch dann wird die Sache schnell zu einem Draufzahlgeschäft für das Krankenhaus.“, bedauerte Halbleib. Außerdem seien viele Krankenhäuser durch zu wenig Personal und hohe Ausfallzahlen unterbesetzt. Die Rufe nach einem Personalschlüssel, wie es ihn in der Pflege schon gibt, würden immer lauter. Klar, so Sonnenholzner, müsse der Mehraufwand von den Kassen ausgeglichen werden. Im Gegensatz zur ambulanten Versorgung im ländlichen Raum hätten Kliniken hingegen noch den Vorteil genug Ärztinnen und Ärzte zu finden. Hingegen droht die Gefahr, dass viele Arztpraxen auf dem Land schließen müssen, weil niemand die Nachfolge der häufig älteren Hausärzte antreten will. „Die ambulante ärztliche Versorgung muss auch auf dem Land sichergestellt werden. Vor allem ältere Menschen haben oft nicht die Möglichkeit, lange Wege auf sich zu nehmen. Deshalb brauchen wir passgenaue Angebote, die auf die Regionen angepasst sind.“, so Sonnenholzner.
