Trotz Ein- und Ausstiegszahlen von weit über 1.000 Personen am Tag stehen aktuell keine Gelder für eine Machbarkeitsstudie zum barrierefreien Ausbau des Bahnhof Ochsenfurt zur Verfügung. Das ist die Mitteilung, die ich auf meine Anfragen bei Landes- und Bundesministerium für Verkehr erhalten habe – beide CSU-geführt.
Während man in München fehlende finanzielle Mittel beim Bundesprogramm für den Ausbau barrierefreie Bahnhöfe bemängelt, weist man in Berlin darauf hin, dass Bayern den Bahnhof Ochsenfurt mit einer zu geringen Priorität in diesem Programm eingestuft habe. Dieses Hick-Hack zwischen CSU-Ministerien in Bund und Land hilft hier vor Ort nicht weiter. Wir brauchen Lösungen und kein Schwarze-Peter-Spielchen.
Dem schloss sich die Vorsitzende der Würzburg SPD, Freya Altenhöner, an: „Die CSU hat 2013 das Ziel ausgerufen, Bayern soll bis 2023 vollkommen barrierefrei sein. Dieses Ziel wird sie meilenweit verfehlen“. Stattdessen liege die Aufmerksamkeit offenbar bei der Frage, wer die Rechnung zahlen solle.
„Dabei ist der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen gerade auch deswegen wichtig, um allen die Möglichkeit zu geben, von der Straße auf die Schiene umzusteigen“, so Altenhöner. Dabei gehe es nicht nur Menschen im Rollstuhl, sondern auch um Senioren, Personen mit schwerem Gepäck oder Eltern mit Kinderwagen, ergänzt der Ochsenfurter Altbürgermeister Peter Wesselowsky.
Dabei müssten neben dem Bahnhof in Ochsenfurt auch noch weitere Bahnhöfe im Landkreis Würzburg barrierefrei ertüchtigt werden, beispielsweise der Bahnhof Geroldshausen oder auch der Haltepunkt Thüngersheim. „Hierfür braucht es dringend weitere Ausbauprogramme – gerade auch für kleinere Bahnhöfe mit unter 1.000 Ein- und Ausstiegen am Tag“, so Altenhöner.
Einen Schwerpunkt liegt aber auf der Strecke Würzburg-Treuchtlingen. Sowohl an den Haltestellen Goßmannsdorf und Winterhausen, aber auch Würzburg-Süd sind nicht alle Gleise barrierefrei erschlossen. Insbesondere der Haltepunkt Würzburg-Süd muss als bedeutendes Verbindungsstück zwischen Landkreis und Stadt Würzburg und Nadelöhr für mehrere Nahverkehrslinien eine besondere Priorität besitzen.
Zusammen mit den Stadträten Ingrid Stryjski und Bert Eitschberger schauten wir uns zudem die weitere Situation auf dem gesamten Ochsenfurter Bahnhofsgelände an.