„Chance für mehr Studienplätze an der Universität Würzburg leider vertan!“
CSU und Freie Wähler haben in der gestrigen Sitzung (01.03) des Wissenschaftsausschusses im Bayerischen Landtag die Petition der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Unterfranken auf Schaffung von mehr Studienplätzen für die Ausbildung von Lehrkräften und psychologischem Fachpersonal an den bayerischen Hochschulen abgelehnt.„Damit wurde leider auch eine gute Chance für die Schaffung von mehr Studienplätzen an der Universität Würzburg leichtfertig vertan“. Die Petition zum Landtag hatte die GEW Unterfranken damit begründet, dass die Lehrkräfteversorgung und die Zahl der Psychologischen Fachkräfte sich im Freistaat Bayern in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert hat. Abhilfe sieht die GEW in einer vollständigen Aufhebung des sogenannten Numerus Clausus (NC), also der Zulassungsbeschränkung für Lehramts- und Psychologiestudiengänge, wie sie an der Universität Würzburg für das Grundschullehramt und insbesondere für den Studiengang Psychologie bestehen.
Die Zurückweisung der Petition kann ich nicht nachvollziehen. „Der Numerus Clausus für das Grundschullehramt hat in den vergangenen Semestern gerade am Standort Würzburg und Bamberg dazu geführt, dass zahlreiche Studienbewerber abgewiesen wurden, die wir eigentlich für die Besetzung der Lehrerstellen in Bayern dringend brauchen. Der NC ist insoweit ein Krisenbeschleuniger für die Situation an den Schulen“. Das hat Wissenschaftsminister Markus Blume in seiner Stellungnahme an den Landtag auch eingeräumt. Für mich und MdL Patrick Friedl (Grüne) versteht es sich von selbst, dass man nicht auf der einen Seite über Lehrermangel klagt, aber die Zahl der Studienplätze nach wie vor verknappt. Der Freistaat Bayern muss zugleich für eine bessere personelle Ausstattung der Universität Würzburg sorgen, damit die höhere Studierendenzahl auch bewältigt werden kann.
Für Friedl ist auch die Haltung der Regierungsfraktionen für die Studienplätze im Fach Psychologie bedauerlich: „Beim Masterstudiengang Psychologie konnte durch massiven Druck im August 2022 dem Wissenschaftsministerium eine deutliche Aufstockung der Studienplätze abgerungen werden. Aber dabei dürfen wir nicht stehenbleiben.“‘ Die GEW Unterfranken monierte in der Petition, „in allen Praxen der Kinder- und Jugendpsychiatrie fehlen Psycholog*innen für die therapeutische Arbeit“. Selbst die Berichterstatterin der CSU im Wissenschaftsausschuss habe einräumen müssen, dass es häufig zu lange Wartezeiten für einen Behandlungstermin gebe.
Wir werden trotz Zurückweisung der Petition die notwendige Verbesserung der Stellensituation an der Universität Würzburg weiter mit Nachdruck einfordern. Eine weitere Petition der Studierendenvertretung der Universität Würzburg zur Stellensituation steht noch zur Beratung im Landtag aus.