Deutsche Bahn entschuldigt sich für überfüllte Züge

26. November 2021

In den vergangenen Wochen kam es auf der Bahnstrecke zwischen Treuchtlingen und Würzburg immer wieder zu Problemen mit überfüllten Zügen. Mich erreichten in diesem Zusammenhang wiederholt Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, die durch den Einsatz von gekürzten Zügen dicht an dicht gedrängt stehen mussten. Erschwerend kommt hinzu, dass vereinzelte Fahrgäste am Zwischenhalt Winterhausen gar keinen Platz im Zug finden können.

Die war für mich Anlass genug den obersten Bahnchef in Bayern mit diesen Problemen und Tatsachen zu konfrontieren und in einem Schreiben auf Abhilfe zu drängen. Denn: Außer den Unannehmlichkeiten, die überfüllte Züge mit sich bringen, ist nach wie vor bei einem solchen Gedränge die Corona-Ansteckungsgefahr groß – insbesondere, da ja auch viele Kinder mitfahren, die noch gar keine Möglichkeit haben, sich durch eine Impfung zu schützen.

Klaus-Dieter Josel, Generalbevollmächtigter des Freistaates Bayern, erläuterte in seinem Antwortschreiben an mich, dass für den Einsatz der verkürzten Züge und die damit verbundenen überfüllten Verbindungen zwischen Treuchtlingen und Würzburg viele Gründe zusammenkämen. Einerseits wären die Komplikationen auf die weiter andauernde Coronakrise zurückzuführen, die die Verfügbarkeit von Ersatzzeilen und den Umbau von Fahrzeugen beeinträchtigen würde. Andererseits sei auch die Hochwasserkatastrophe im Juli Grund dafür, dass nicht alle Fahrzeuge wie geplant zeitgerecht zu Verfügung ständen.

Die Schuldigen sind: Corona, Hochwasser und Sturmtief Ignaz

Gerade das Instandhaltungswerk in Hagen, wo der Umbau der aktuellen Flotte stattfindet, sei im Juli stark betroffen gewesen. Das habe, in Kombination mit zwei zusätzlichen Fahrzeugausfällen durch das Sturmtief Ignatz im Oktober, zu weiteren Verzögerungen geführt. Um dennoch den fahrplanmäßigen Zugverkehr aufrecht zu erhalten, sei Platzmangel daher aktuell nicht vermeidbar.

Trotzdem arbeite man seitens der Bahn weiterhin mit Hochdruck an Lösungen. In seinem Schreiben an mich entschuldigte sich der Bahnbevollmächtigte bei den betroffenen Fahrgästen für die Unannehmlichkeiten und bat um Verständnis.

Zu lange auf Einsparungen gesetzt

Für mich bestätigt sich damit, dass die Bahn zu lange auf Einsparungen und Verschleiß gesetzt hat. So verständlich die Auswirkungen von Hochwasser und Stürmen sind, wenn zu lange gespart wurde, macht sich natürlich sofort bemerkbar, wenn weitere Probleme dazu kommen. Um solche Situationen zu vermeiden, fordere ich Bahn und Freistaat Bayern als Besteller des Schienenpersonenverkehrs dringend auf, in Zukunft noch stärker auf Instandhaltungskapazitäten zu achten und bei Streckenvergaben strenge Vorgaben zu machen.

Bahnpolitisches #Regionalthematisches

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