Die höheren Energiepreise und fehlende Planbarkeit stellen Kitzinger Industrieunternehmen „Frankenguss“ vor gravierende Herausforderungen

14. Dezember 2022

Die Lage ist ernst für den Kitzinger Industriebetrieb „Frankenguss“. Die aktuellen Energiepreise und die unsicheren Perspektiven für die Kostenentwicklung in den nächsten Jahren machen den Hersteller von Aluminium- und Eisengussstücken für die Automobilindustrie zu schaffen.

Vor allem die hohen Strompreise werden zunehmend zur Belastung. Daher war mein Besuch mit dem Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer und weiteren ausgewählten Personen der SPD am 09.12.2022 wichtig, um Herausforderungen und Lösungen für das Unternehmen zu erörtern. Das Unternehmen benötigt derzeit pro Jahr etwa 100 Gigawatt Koks, das für die Schmelze von Stahlschrott notwendig ist, 50 Gigawatt Gas und 50 Gigawatt Strom.

Der Geschäftsführer von „Frankenguss“ Josef Ramthun erklärte die schwierige Situation: „Wir wissen momentan gar nicht mehr, was normale Zeiten sind. Wir kommen von einer Krise in die nächste. Im Vergleich zu dem, was uns jetzt bevor steht, waren die Finanzkrise und Corona noch verhältnismäßig leicht zu managen. Die Energiekrise ist wesentlich komplexer und hat viel stärkere Auswirkungen, ohne Planungssicherheit kann ich nicht garantieren, dass mein Unternehmen die Krise durchhalten wird.“

Die hochrangige SPD-Delegation, zu der auch stellvertretender Landrat Robert Finster, der SPD-Kreisvorsitzende Dr. Jürgen Kößler und die Kitzinger Fraktionsvorsitzende Manfred Paul gehörte, machte deutlich, dass der Erhalt des Industriestandorts Kitzingen und die Sicherung der 650 Arbeitsplätze bei Frankenguss ein zentrales Anliegen ist.

MdB Markus Hümpfer erläuterte, wie der Strom- und Gaspreisdeckel, die der Bundestag aktuell beschließt, der Industrie und damit auch Frankenguss in Kitzingen zugutekommt. „Durch den Garantiepreis von 13 ct/kWh (netto) für 70 Prozent der bisherigen Verbrauchsmenge für die Industrie bekommen die Unternehmen wieder Planungssicherheit. Außerdem werden Härtefallregelungen für energieintensive Unternehmen beschlossen,“, so Hümpfer.

Ich signalisierte Unterstützung für die Anstrengungen von Frankenguss eine inklusive überbetriebliches Ausbildungszentrum am Standort Kitzingen zu etablieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Immerhin bildet das Unternehmen pro Jahr 12 junge Menschen aus und hat erst vor kurzem auch einen Preis des Bundeswirtschaftsministeriums für die Kooperation Wirtschaft und Schule erhalten. Sehr positiv wertete unsere SPD-Delegation, dass Frankenguss nach wie vor ein Unternehmen mit starker Tarifbindung ist.

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