Er ist in Würzburg geboren, international bekannt und anerkannt - eine seiner Skulpturen steht in New York – doch entstanden ist sein Werk auf einem mittlerweile seit 2017 leerstehenden Anwesen auf dem Altdorfer Ganslberg. Die Rede ist von Fritz Koenig.
Viel diskutiert worden ist seitdem die mögliche Nachnutzung des Anwesens, ein Konsens herrscht bisher noch nicht. Aus diesem Grund folgte ich als Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst, der Einladung meiner Landshuter Kollegin Ruth Müller, um mithilfe von regionalen Experten zum Thema Fritz Koenig zu erfahren, wie man im Landtag gegebenenfalls unterstützend tätig werden könnte.
Am Austausch beteiligten sich Dr. Alexandra von Arnim, die seit Februar die Leitung des Skulpturenmuseums am Prantlgarten innehat, Alexander Saponjic, seit zwei Jahren im Vorstand der Stiftung Fritz und Maria Koenig, sowie Martin Scharrer vom Vorstand des Freundeskreises Fritz Koenig und Dr. Wolfgang Conrad, Mitbegründer des Freundeskreises Fritz König.
Zentrale Fragestellung des Austausches war die mögliche Nachnutzung des Koenig-Anwesens in Ganslberg. Das Landesamt für Denkmalpflege prüft die Denkmaleigenschaft des Ganslberg. Der Anstoß hierfür kam vom Landesdenkmalrat, dem ich ebenfalls angehöre und einer Initiative von prominenten Fürsprechern für eine stärkere Beachtung von Kunst und Leben Koenigs.
Aktuell läuft die Vergabe einer Machbarkeitsstudie, die auf dem Konzept eines langjährigen Freundes des Künstlers, Percy Adlon, basiert. Adlons Vision sieht eine filmische Rekonstruktion des Ganslbergs vor, wie er zu Lebzeiten Fritz Koenigs war, und will das Leben des Bildhauer wieder lebendig werden lassen, inklusive Tierbestand, Einrichtung und Küche.
Ob ein solches Vorhaben und die damit verbundenen, rechnerisch notwendigen Besucherzahlen realisiert werden können, soll nun in der Machbarkeitsstudie untersucht werden. So soll Fritz Koenigs Leben teilweise virtuell im Ganslberg-Anwesen dargestellt werden. Außerdem untersucht man, ob sich der Standort als eine Mischung von Lehrstelle für Kunst-Stipendiaten und museale Präsentation eignen würde.
Träger der Studie ist die Fritz-und-Maria-Koenig Stiftung, Teile der Kosten zum Erheben der notwendigen Daten werden vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst übernommen, erklärt Alexander Saponjic den aktuellen Stand der Dinge. Dr. Alexandra von Arnim fügt hinzu, dass die Studienergebnisse zum Jahreswechsel hin vorliegen dürften.
Um die Ideen konkret umsetzen zu können, hat für mich Einigkeit im Stadtrat immense Bedeutung, im weiteren Verlauf muss man aber sicherlich auch noch Gespräche mit dem Landkreis, dem Bezirk und dem Freistaat Bayern führen, denn „die dauerhafte Finanzierung des laufenden Betriebs wird die größte Herausforderung“.
Hier sei das entsprechende Marketing wichtig, waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig. Zum einen sei der Ganslberg hier als Standort unabdingbar, da seine Einzigartigkeit nur vor Ort erlebt werden könne. Zum anderen könne man angesichts des großen internationalen Interesses an Fritz Koenigs Werken mit einer einschlägigen Zunahme des Tourismus nach Landshut rechnen.
Auch Vincent Hogenkamp, Bundestagskandidat der SPD für Stadt und Landkreis Landshut, ist sich sicher, dass eine Fritz Koenig Gedenkstätte auf dem Ganslberg sowohl touristischen, als auch wirtschaftlichen Mehrwert für die Region bringen würde. „Sobald sich konkrete Handlungsvorgaben aus der Machbarkeitsstudie ergeben, werden wir uns im Landtag und auch bei unseren Kollegen im Bundestag bezüglich möglicher Förderungen für die Gedenkstätte Fritz Koenig im Altdorfer Ganslberg einsetzen“ verspricht Ruth Müller, MdL. Von der Einzigartigkeit des Schaffensortes Fritz Koenigs konnte ich mich im Anschluss bei einer Begehung des Geländes auch noch persönlich überzeugen.