Feuer und Flamme für die Freiwillige Feuerwehr Ochsenfurt

20. Oktober 2017

Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib informiert sich zum Feuerwehrtag bei seiner Heimatwehr – Nachwuchs ist die Hauptsorge

Dass es bei der Freiwilligen Feuerwehr nicht um das Fahren schneller, großer, roter Autos geht, sondern um ein risikoreiches, zeitintensives, ehrenamtliches Engagement um Leben zu retten und Menschen zu schützten, das ist für den Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib die Hauptbotschaft des bayernweiten Feuerwehrtages der SPD-Landtagsfraktion. „Deswegen möchte ich den Tag nutzen, um Danke zu sagen, will aber zugleich erfahren, wo die Feuerwehr der Schuh drückt.“ so Halbleib im Feuerwehrgerätehaus seiner Heimatstadt, wo er mit Sicherheitsreferentin Ingrid Stryjski und Altstadtrat Toni Gernert (beide SPD) von 1. Kommandant Andreas Henig, dem Vorsitzender des Feuerwehrvereins Daniel Düll, dem Jugendwart Marco Hamm und zahlreichen aktiven Mitgliedern empfangen wurde.

Die Freiwillige Feuerwehr Ochsenfurt ist eine der größten Feuerwehren im Landkreis Würzburg. Die 90 aktiven Feuerwehrmänner und -frauen engagieren sich in verschiedenen Fachgruppen wie Atemschutz, Gefahrengut, Absturzsicherung, Technik, Boot und Helfer vor Ort (HvO) mit dem Ziel Leib und Leben ihrer Mitmenschen zu schützen.
Rund 300 Einsätze fährt die Feuerwehr Ochsenfurt jährlich. So kamen im Jahr 2016 rund 2591 Einsatzstunden zusammen. Neben der Brandbekämpfung sind auch technische Hilfeleistung und Verkehrsreglung Aufgabenfelder der Feuerwehr Ochsenfurt. Damit dies auch in Zukunft gewährleistet werden kann, ist die Jugendarbeit sowie Fort- und Weiterbildung der Mitglieder ein wichtiger Bestandteil des Jahresplanes, so Kommandant Henig.

Vor allem die Nachwuchsgewinnung ist ein Problem fast aller Feuerwehren. Viele Jugendliche sind durch Schule, Sportverein oder Musikunterricht bereits voll ausgelastet. Mit einer Kinderfeuerwehr wollen die Ochsenfurter zukünftig schon Kinder unter 12 Jahren ansprechen und sie mit Spiel und Spaß an die Aufgaben eines Feuerwehrmanns beziehungsweise -frau heranführen. Mit steigendem Alter sollen sie dann in der Jugendfeuerwehr die Grundausbildung sowie weitere Fort- und Weiterbildungen absolvieren. Die Feuerwehr Ochsenfurt wirbt aber nicht nur um jungen Nachwuchs sondern auch um zugezogene und ausgebildete Feuerwehrkräfte sowie Quereinsteiger. So erhofft sich die Feuerwehr mehr Zulauf, denn Arbeitswelt und Gesellschaft haben sich stark verändert. Die meisten Mitglieder sind auswärts berufstätig und arbeiten teilweise in Schichtarbeit. Das führt dazu, dass bei 90 Aktiven tagsüber in Ochsenfurt nur etwa 10 Mitglieder ständig einsatzbereit sind. Auch die Aus- und Weiterbildung, so die Einschätzung von Kommandant Henig ist zu wenig an die heutige Arbeitswelt angepasst. Die Grundausbildung ist sechs Wochen lang, zweimal wöchentlich sowie den ganzen Samstag. Die staatliche Zusage für dreitägige bzw. einwöchige Weiterbildungen erhalten die Anwärter oft zu spät, sodass sie sich nicht mehr frei nehmen können, bemängelt die Ochsenfurter Feuerwehrspitze.

Dennoch, davon konnte sich Halbleib überzeugen, ist die Ochsenfurter Feuerwehr gut aufgestellt, was vor allem an den engagierten Mitgliedern liegt. So wird für den Ausbau des Fuhrparks auch mal in den privaten Geldbeutel des Feuerwehrvereins gegriffen. „Das ist eben unsere Leidenschaft“, so ein Mitglied zu Halbleib.

Dass dieses Engagement zwar allgemein geschätzt wird, aber bei einigen Mitbürgern nicht immer anerkannt wird, muss Kommandant Henig oft an neidischen Kommentaren erkennen, wenn er den Kommandowagen, einen roten BMW, direkt vor seiner Wohnung parkt. Dabei dient das den Menschen. Denn auf diese Weise kann der Kommandant bei Eingang einer Alarmierungs Einsatzes direkt von Zuhause zum Einsatz fahren. Diese Zeitersparnis kann im Ernstfall leben retten. Feuerwehr ist eben mehr als schnelle rote Autos fahren.

Gruppenbild
Volkmar Halbleib bei der Freiwilligen Feuerwehr Ochsenfurt

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