SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib begrüßt Projekt zur Demokratieförderung
Der mainfränkische SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib freut sich, dass die unterfränkischen Orte Gaibach (Lkr. Kitzingen) und Ermershausen (Lkr. Haßberge) als zwei „Orte der Demokratie Bayerns“ ausgewählt wurden. Landtagspräsidentin Aigner hatte die beiden Gemeinden zusammen mit weiteren Standorten im Freistaat als Teil eines neuen Projekts zur Demokratieförderung präsentiert.
"In Zeiten, in denen die Demokratie zunehmend von innen wie auch von außen, torpediert wird, ist es mehr als überfällig, der wechselvollen Demokratiegeschichte Bayerns an entsprechenden Orten einen zentralen Platz in unserer Erinnerungskultur und Erinnerungslandschaft einzuräumen", erklärt Halbleib.
Hierzu zählt beispielsweise Gaibach, in welchem 1832 zeitgleich zum Hambacher Fest Rufe nach Reform und Republik von oppositionellen Kräften wie dem Würzburger Bürgermeister Joseph Behr laut wurden. „Das Gaibacher Fest gehört zu den ersten Bestrebungen in Bayern, die weg von der absolutistischen Monarchie und hin zur parlamentarischen Demokratie führten“, betont Halbleib. Es bildet damit einen Kontrastpunkt zur 1828 eingeweihten Konstitutionssäule in Gaibach, welche die obrigkeitsstaatliche Verfassung des Bayerischen Königsreiches repräsentierte.
Ermershausen hingegen spiegelt jüngere Ereignisse in der bayerischen Demokratiegeschichte wider. Um die Eingemeindung zu Maroldsweisach zu verhindern, errichteten die Bewohner Barrikaden und besetzten das Rathaus. Über 15 Jahre lang wehrten sich die Ermershauser gegen die kommunale Gebietsreform, bevor das „Rebellendorf“ 1994 wieder selbstständig war. Der Ort steht damit exemplarisch für die bayerische Tradition der kommunalen Selbstbestimmung und erfolgreichen zivilgesellschaftlichen Protest, so Halbleib.
„Beide Orte zeigen wichtige Ereignisse in der demokratischen Geschichte Unterfrankens und Bayerns auf. Sie sind damit gute Beispiele für eine demokratischen Erinnerungskultur in der Region“, stellt Halbleib heraus. Die SPD-Landtagsfraktion hatte ein solches Projekt zur Demokratieförderung schon früh in mehreren Anträgen gefordert.