Äußerst besorgt ist der Würzburger Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib über die drohende Unterfinanzierung im Bereich der Erwachsenenbildung, insbesondere der Volkshochschulen in der Region.
Mit dem Bayerischen Erwachsenenbildungsförderungsgesetz, das am 1. Januar 2019 in Kraft trat, hat der Bayerische Landtag zugleich in einem einhelligen Beschluss gefordert, die Finanzierung der Volksbildung in Bayern deutlich zu erhöhen. So sollte die institutionelle Förderung um vier und nochmals fünf Millionen Euro in den Jahren 2019 und 2020 erhöht werden. Leider, so Halbleib, ist im aktuell von der Staatsregierung vorgelegten Entwurf des Doppelhaushaltes allerdings für 2019 lediglich ein Mehr von 3,7 Millionen ausgewiesen, für 2020 sind sogar nur 0,5 Millionen Euro zusätzlich vorgesehen.
Um die Schieflage zu beenden, die die Arbeit der Träger und Einrichtungen der Erwachsenenbildung seit Jahren bedroht, will Halbleib mit der SPD-Fraktion im Landtag die zugesagten Verbesserungen durchsetzen: Auch in der Region Mainfranken brauchen wir Erwachsenenbildung.
„Lebenslanges Lernen vor Ort mit alternativen und vielfältigen Angeboten. ist notwendiger denn je“, so Halbleib. Eine internationale Bildungsstudie in 24 Ländern und mit 5.200 Teilnehmern aus Deutschland (PIACC) hat außerordentlich schlechte Werte für die Grundbildung ergeben. Nahezu jeder fünfte Erwachsene in Bayern kann nicht richtig lesen und schreiben. Laut der PIAAC-Studie sind in Deutschland 17,5 Prozent der Erwerbstätigen „funktionelle Analphabeten“, die dringend Förderung und Hilfe bräuchten, denn Lesen und Schreiben sind Grundvoraussetzungen für Erfolg im Beruf und den Erwerb von Fachwissen.
Unabdingbare Voraussetzungen für qualifizierte Arbeitskräfte, auf die unsere Wirtschaft angewiesen ist. „Auch gesellschaftspolitisch ist es ein Armutszeugnis, wenn so viele Menschen durchs Raster fallen, denn die soziale Herkunft bestimmt auch noch im Erwachsenenalter den Bildungsstand der Menschen.“
Halbleib reagiert mit seiner Initiative auf den Brandbrief von Stefan Moos, dem Leiter der Volkshochschule Würzburg und Umgebung vom 1. März. Die Volkshochschulen stünden vor „erheblichen Herausforderungen“, die nur mit den zugesagten finanziellen Verbesserungen erreichbar sein.