Halbleib: „Nach wie vor Probleme im ländlichen Raum“

07. März 2017

Mobilfunkversorgung in den Landkreisen Würzburg und Kitzingen

Nach wie vor große Probleme mit dem Mobilfunknetz der Telekom in den Landkreisen Würzburg und Kitzingen hat der Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib festgestellt. Das ist das Ergebnis einer Abfrage, die Halbleib bei allen Gemeinden kürzlich durchgeführt hat.

„Die Ergebnisse zeigen, so Halbleib, „dass es vor allem in stark zersiedelten Gebieten mit schwieriger Topografie noch viele Versorgungslücken gibt“. Die größeren Gemeinden, vor allem jene im Stadt-Umland-Bereich hätten kaum Probleme. Diese treten jedoch auf bei kleineren Gemeinden im südlichen Landkreis Würzburg, bei kleineren Gemeinden und bei Gemeinden mit Ortsteilen. Dies betrifft zum Beispiel die Ortsteile von Reichenberg, Fuchsstadt und Lindflur. Besonders betroffen sind Ortsteile von Ochsenfurt, Hopferstadt und Darstadt. In Darstadt ist kein Mobilfunkempfang möglich, was beim Unwetter am 30. Mai 2016 dazu führte, dass der ganze Ort quasi von der Außenwelt abgeschnitten war, weil das Telefonfestnetz tot war und weil Mobilfunk nicht geht. Auch Zeubelried und Tückelhausen liegen großenteils im Tal der Funklöcher. In Giebelstadt ist die Mobilfunkabdeckung im Ortsteil Allersheim nicht gegeben, im Hauptort ist sie partiell schlecht. In Röttingen ist die Abdeckung mit D 1 nicht optimal.

Betroffen sind im Landkreis Kitzingen beispielsweise die Ortsteile der Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit oder die zehn Ortsteile von Wiesentheid. Auch in Wiesentheid selbst ist die Mobilfunkversorgung nicht überall gegeben, die Netzstärke sei nicht ausreichend und Schwankungen in der Bandbreite seien spürbar. In Dettelbach sind nur die Ortsteile Dettelbach, Mainsondheim und Neuses am Berg ausreichend versorgt, unzureichend ist dort die Versorgung in allen übrigen Ortsteilen. In Geiselwind gibt es Lücken vor allem in jenen Ortsteilen, die in Tallagen liegen. Auch in Volkach ist die Versorgung mit Mobilfunk in den jeweiligen Ortsteilen sehr unterschiedlich vorhanden. Gut ist sie in Volkach-Stadt, Astheim, Escherndorf, Köhler und Fahr, in allen anderen Ortsteilen ist sie mangelhaft. Die Stadt Kitzingen kritisiert in ihrer Stellungnahme die fehlende Standortpolitik der Telekom, die mangelhafte gemeinsame Nutzung der Mobilfunkmaste durch die Anbieter und die zu geringe Einbindung der Stadtplanung in Standortfragen.

Halbleib hat nun die Kritikpunkte der Gemeinden bei einem Gespräch im Landtag an den Politikbeauftragten der Deutschen Telekom, Udo Harbers, übermittelt.

Die Telekom-Vertreter hätten in dem Gespräch deutlich gemacht, so Halbleib, dass es aus den verschiedensten Gründen nach wie vor weiße Flecken gebe. Dies liege auch daran, dass der Mobilfunk nicht überall erwünscht sei, dass es nach wie vor schwierig sei, stark zersiedelte Gebiete mit schwieriger Topografie zu versorgen. Nicht akzeptieren will Halbleib die Begründung, dass der Versorgungsausbau in ländlichen Gebieten unwirtschaftlich sei. Hier sind Telekom und Politik gemeinsam gefordert, eine Lösung zu finden: „Wenn der Markt an seine Grenzen stößt, muss der Staat klare Vorgaben machen oder die Wirtschaftlichkeitslücke durch Fördermittel schließen“, ist Halbleib überzeugt. Selbst das angestrebte Ziel eine Breitbandabdeckung von 97 Prozent zu erreichen, greift für Halbleib zu kurz: „Wir brauchen auch bei Mobilfunk eine vollständige Versorgung wie beim Strom- und Wasseranschluss“, machte Halbleib deutlich. Halbleib erwartet von den Telekom-Verantwortlichen eine detaillierte Antwort, in welchem Ort bis wann welche Verbesserungen realisiert werden sollen.

Foto: Der Ochsenfurter Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib (links) übergibt die Ergebnisse seiner Abfrage zur Mobilfunkversorgung an Udo Harbers (rechts) von der Deutschen Telekom.

Foto: Felix Hälbich

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