Kriminalitätsrate in Unterfranken bleibt auf niedrigem Stand

12. Juli 2019

Die unterfränkische Polizei kann im bayern- und bundesweiten Vergleich gute Kriminalitätsstatistiken vorweisen. Das war eine der zentralen Botschaften von Unterfrankens Polizeipräsident Gerhard Kallert beim Informationsbesuch von meinen SPD-Kollegen im Landtag Martina Fehlner, Stefan Schuster und mir im Polizeipräsidium Unterfranken.

Die Kriminalität in der Region geht insgesamt zurück. Vor allem die Anzahl der Wohnungseinbrüche halbiert sich seit 2014 nahezu, erfuhren wir. Allerdings räumte Kallert ein, bei Rauschgiftdelikten und Autofahrten mit Drogeneinfluss verzeichne man ein leichtes Plus. Hier will die Polizei in Zukunft mit verstärkter Präventionsarbeit gegensteuern.

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Die SPD-Abgeordneten Martina Fehlner, Volkmar Halbleib und Stefan Schuster im Gespräch mit den Polizeibeamten um Polizeipräsidenten Gerhard Kallert (Foto: Sebastian Klein)

Nach der sogenannten Kriminalitätshäufigkeitszahl wurden in Unterfranken pro 100.000 Einwohnern 4.166 Straftaten erfasst. Nach Niederbayern ist das der zweitniedrigste Wert in Bayern. Rückgänge verzeichnete man vor allem bei Wohnungseinbrüchen und bei Diebstahlsdelikten. Seit 2011 sinkt die Anzahl der Diebstähle kontinuierlich von ehemals 16.945 auf 12.738 pro Jahr, die der Wohnungseinbrüche von 663 (2014) auf 338 im Jahr 2018, der niedrigste Stand seit Jahren.

Laut Polizeipräsident Gerhard Kallert sind diese positiven Entwicklungen vor allem erfolgreicher Polizeiarbeit zu verdanken. Durch einige Festnahmen konnten ganze Diebstahlserien aufgedeckt werden. Mit einer Gesamtaufklärungsquote von 71,3 Prozent im letzten Jahr bewege sich die Erfolgsrate der unterfränkischen Polizei ohnehin auf einem überdurchschnittlichen Niveau, so Kallert. Der bayerische Durchschnitt liegt bei etwa 66,7 Prozent.

ber auch auf die Aufklärungsarbeit der Polizei sorgt für einen Rückgang der Kriminalität. Gebäude sind häufiger mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet als früher, weshalb mittlerweile 40 Prozent der Wohnungseinbrüche erfolglos blieben. Außerdem werde früher bei der Polizei angerufen, um Verdächtiges zu melden.

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Zum Abschluss des Informationsbesuchs führte Polizeipräsident Gerhard Kallert (3. von links) die SPD-Landtagsabgeordneten durch die Einsatzzentrale der Polizei, in der alle Notrufe in Unterfranken entgegengenommen und die Einsätze der Polizeikräfte im gesamten Regierungsbezirk gesteuert werden. (Foto: Sebastian Klein)

Einen leichten Anstieg gibt es allerdings im Bereich der Rauschgiftkriminalität. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Delikte um 203 auf insgesamt 5.599 an. Besonders besorgniserregend ist dabei der Anteil jugendlicher Tatverdächtiger. Sie hat mit 14,7 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. Hier versucht die Polizei mit mehreren Drogenpräventionsprojekten an Schulen über die Risiken des Drogenkonsums aufzuklären.

Neben den Zahlen der Kriminalitätsstatistik sprachen die SPD-Politiker in einer anschließenden Diskussionsrunde mit den Polizeibeamten auch über kritische Themen der Polizeiarbeit, wie die zunehmende Gewalt gegen Polizeikräfte, rechtsextremistische Tendenzen innerhalb der Polizei, die Herausforderungen von Cyberkriminalität und den Schutz der Bürger vor überzogener Datenerfassung.

Unterschiedliche Auffassungen gab es erwartungsgemäß zum bayerischen Polizeiaufgabengesetz. Als Defizite des neuen Gesetzes sieht die SPD-Fraktion den unzureichend definierten Begriff der „drohenden Gefahr“, aber auch zahlreiche Einzelregelungen des PAG. Vielmehr sollten offene Stellen besetzt und bestehende Überstunden abgebaut werden, um die Polizeiarbeit zu stärken, so die SPD-Abgeordneten.

Daneben waren auch die jüngsten Einsätze der Polizei am Würzburger Hafen Thema. Dazu hatte der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Stefan Schuster, im Landtag bereits eine Anfrage gestellt. Informationsbedarf gab es nicht nur zum Ablauf der Kontrollen, vor allem wollten die Abgeordneten wissen, wie das Vorgehen der Polizei intern aufgearbeitet wurde.

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