Kriminalpolizei in Würzburg gut ausgerüstet – Dennoch Neue Herausforderungen in verschiedenen Bereichen

03. April 2023

Im Gespräch mit der Kriminalpolizeiinspektion Würzburg und SPD-Bezirkstagskandidatin Lore Koerber-Becker

Gemeinsam mit der Bezirkstagskandidatin Lore Koerber-Becker aben wir ein mehrstündiges Gespräch mit der hKriminalpolizeiinspektion der Stadt Würzburg geführt und über die Lage vor Ort, die kriminalpolizeiliche Arbeit und insbesondere über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen, beispielsweise in den Bereichen Cyberkriminalität und Betrug geredet. Zuerst gab hierbei die Dienststellenleitung einen allgemeinen Überblick, bevor anschließend die einzelnen Kommissariate und ihre Arbeitsbereiche durch die zuständigen Beamten näher erläutert wurden.

In kleiner Runde mit Dienststellenleiter Michael Libionka und seinem Stellvertreter Daniel Seeburg wurde uns zuerst ein allgemeiner Überblick über die Dienststelle und die Lage der Kriminalpolizei Würzburg gegeben. Die Dienststellenleitung hat hier klar signalisiert, dass sie gewillt ist, auf die neuen Herausforderungen unserer Zeit mit neuen Lösungen, auch mit strukturellen Veränderungen, zu antworten, egal ob es sich dabei um neue und schwer aufzuklärende Deliktarten wie die zahlreichen Online-Betrugsmaschen handelt, um neue gesellschaftliche Anforderungen an Beamte oder um interne Herausforderungen wie den Wunsch nach mehr Teilzeitstellen und Elternzeit. Die Ausstattung ist vor Ort zwar allgemein gut, aber neben dem weiterhin bestehenden infrastrukturellen Problem der veralteten Bausubstanz verursacht das Aufeinandertreffen der regional organisierten Polizeidienststellen mit oftmals überregional, wenn nicht sogar international Organisierten kriminellen Vereinigungen und Banden immer öfter Probleme, berichteten die Dienststellenleiter. Um hier entgegenzuwirken muss die Zusammenarbeit über Landes und Staatsgrenzen, vor allem der Austausch von Ermittlungsrelevanten Daten und Informationen besser funktionieren, und dementsprechend auch rechtlich, politisch und durch den Aufbau entsprechender Infrastruktur ermöglicht werden.

Bei der Vorstellung der einzelnen Kommissariate der KPI Würzburg wurden anschließend einzelne Problemlagen dargelegt, und stellenweise Einzelgespräche gefordert.Ich halte das für sehr sinnvoll, denn es ist wichtig die Kommunikation zwischen Politik und Polizei am Laufen zu halten, um Forderungen auf- und wahrnehmen, aber auch deren Notwendigkeit verstehen zu können. Dementsprechend werde ich mich hier um Folgetermine bemühen.

Vor allem ging aus den Berichten über die einzelnen Kommissariate hervor, dass die Zusammenarbeit mit IT-Spezialisten in fast allen Deliktbereichen von stetig wachsender Bedeutung ist und dass durch die großen Mengen an Daten bei gleichzeitig strenger Regulierung des Datenverkehrs innerhalb der polizeilichen Strukturen immer wieder Zeit und Möglichkeiten eingebüßt werden. Eine besondere Belastung sei außerdem die steigende Zahl der Fälle, in welchen kinderpornografisches Material zu Tage tritt. Es handle sich hierbei zwar wahrscheinlich vor allem um eine Reduktion der Dunkelziffer, dennoch sei der Anstieg besorgniserregend, und die Belastung, die für die bearbeitenden Beamten besteht enorm. Es ist beängstigend, mit diesen Zahlen konfrontiert zu sein. Die zuständigen Beamten fordern bessere Möglichkeiten für das Sichten und vorsortieren der betreffenden Datensätze, da die Bearbeitung dieses Materials nur unter immenser psychischer Belastung möglich ist. Während im gesamten Jahr 2022 noch von 330 Fällen in Unterfranken, 150 davon bearbeitet von der KPI Würzburg, die Rede ist, sind es alleine im Januar 2023 bereits um die 200 Fälle.

Sicherheitspolitisches

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