Ländlicher Raum in Unterfranken gehört beim ÖPNV zu den Schlusslichtern

ÖPNV Bus
Bürgerbüro

13. Oktober 2021

Teile Unterfrankens gehören beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) offenbar zu den Schlusslichtern in ganz Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der „Allianz pro Schiene“, die am Freitag (10. September) veröffentlicht wurde und die die Erreichbarkeit von Bus und Bahn zum Gegenstand hat.

In Folge dieser Ergebnisse sehe ich großen Handlungsbedarf für ein deutlich verbessertes Nahverkehrsangebot. Die Studie zählt beispielsweise den Landkreis Hassberge zu den zehn Schlusslichtern mit der schlechtesten Erreichbarkeit. Nur etwas mehr als die Hälfte der dort lebenden Menschen (53,47 Prozent) haben in maximal 600 Metern (bzw. bei Bahnhöfen 1.200 Metern) Luftlinienentfernung eine Haltestelle mit mindestens 10 Fahrten pro Richtung und Tag so die Anforderungen der Studie.

Auch nicht gerade gut schneiden die Landkreise Bad Kissingen (58,19), Rhön-Grabfeld (62,58), Landkreis Schweinfurt (63,61) und Kitzingen (71,40) ab. Allerdings gibt es auch Lichtblicke in Unterfranken. Die Landkreise Würzburg (93,88) und Main-Spessart (91,84) liegen beide über dem Bundesdurchschnitt von (91,4). Auch bei den großen unterfränkischen Städten nimmt Schweinfurt (99,9) bundesweit mit Platz zwei einen Spitzenrang ein, nur mit geringem Abstand gefolgt von Würzburg (99,72).

Die Studie zeigt, wie die Staatsregierung eher ländliche Regionen beim öffentlichen Verkehr vernachlässigt. Von den zehn schwierigsten Landkreisen deutschlandweit sind sieben in Bayern gelegen. Ich fordere deshalb einen schonungslosen Bericht der Staatsregierung zur Studie im Landtag. Vor allem muss über den Ausbau von Bus und Bahn auf dem Land nicht nur geredet, sondern endlich gehandelt werden, sonst bleiben die Bekenntnisse zu mehr Klimaschutz und zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in ganz Bayern nur Schall und Rauch.

Die SPD-Landtagsfraktion hat erst in der Woche davor ein Grundsatzpapier zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs in ganz Bayern vorgelegt. Wir wollen pro Jahr einen Milliarde Euro Investitionen zusätzlich in den Öffentlichen Verkehr. Dabei muss ein Schwerpunkt auf dem ländlichen Raum liegen. Die aktuelle Studie zeigt, wie notwendig das ist.

Regionalthematisches #Verkehr im Wandel

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