Mainfranken muss Modellregion für schonendes Wassermanagement werden!
Wir als Landkreis-SPD fordern einen Wasserplan für Mainfranken. Dafür ist es höchste Zeit, denn die Staatsregierung hat bis heute kein Konzept vorgelegt, wie wir mit der lebenswichtigen Ressource Wasser in Mainfranken umgehen sollen. Obwohl der Druck auf die Wasserversorgung weiter steigt, werden wichtige Entscheidungen einfach vertagt.
Wir bemängeln insbesondere, dass trotz Ankündigungen noch immer kein Konzept für das Niedrigwassermanagement in der Bergtheimer Mulde vorliegt. Ebenfalls angekündigt, aber nicht umgesetzt sind die Pläne für den Wasser-Cent. Bayern gehört zu den drei verbleibenden Bundesländern, die für die Grundwasserentnahme kein Entgelt veranschlagen. Es bleibt nur festzustellen, dass seit der Ankündigung des Ministerpräsidenten Söder vor einem Jahr – trotz Druck seitens vieler Kommunen - noch nichts passiert ist.
Ich bin der Ansicht: Wir müssen uns jetzt mit dem schonenden Umgang von Wasser befassen, sonst verspielen wir in Bayern ähnlich der Energiewende wertvolle Zeit. Als Vorstand der Landkreis-SPD haben wir uns deshalb im Wassermuseum Zell über die Trinkwasserversorgung und die Wassersituation in der Region informiert. Norbert Herrmann vom Zeller Bund Naturschutz und Bündnis „Wasser am Limit“ führte uns durch die Ausstellung.
Deutlich wurde dabei die Bedeutung der Zeller Wasserquelle. „Knapp 60 Prozent des Würzburger Trinkwassers kommt aus den Zeller Quellen“, unterstreicht Herrmann. Das Bündnis „Wasser am Limit“ begrüßt daher die geplante Neuausweisung des Trinkwasserschutzgebiets „Zeller Quellen“ als wichtigen Schutz. Sowohl beim Landbau als auch bei Infrastrukturprojekten sei der schonende Umgang mit den entsprechenden Flächen dringend geboten, warnt Herrmann.
Verschärfend kommen um Würzburg die steigenden Temperaturen und sinkenden Niederschlagsmengen hinzu. „Würzburg hat bayernweit die geringste Grundwasserneubildung“, so Herrmann. Mainfranken ist daher als Region stark von der Wasserproblematik betroffen. In naher Zukunft könnten, so Herrmann, 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser weniger in den verbundenen Brunnen und Quellen zur Verfügung stehen - ein Rückgang von fast 20 Prozent.
Wir fordern, dass gerade deshalb für Mainfranken zügig gehandelt werden muss. Denn: Die Probleme, die sich beim Wassermanagement für die Region Würzburg aufdrängen, werden durch den Klimawandel auch in anderen Regionen stärker. Mainfranken kann hier als Modellregion dienen, wie Wasserkonflikte im Sinne des Allgemeinwohls entschärft werden können. Dafür ist aber ein konkretes Konzept der Staatsregierung notwendig, keine weiteren Lippenbekenntnisse.