Volkmar Halbleib auf Rollentausch in der Kitzinger St. Martin-Schule
Das Gesetzbuch gegen den Kochlöffel und den Landtag gegen die Förderschule. Das tauschte der Ochsenfurter SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib als er seinen Arbeitsplatz für einen Tag aus dem Landtag in die Kitzinger St. Martin-Schule verlegte. Im Rahmen der Aktion Rollentausch der Wohlfahrtsverbände konnte er sich einen Einblick in die Arbeit der Schule mit Heilpädagogischer Tagesstätte verschaffen. „Es ist eine gute Tradition geworden, dass wir Politiker die Möglichkeit bekommen uns soziale Berufe einmal in der Praxis anzusehen. Ich nehme diesen Rollentausch immer sehr gerne wahr, weil ich da viel erfahre, was in unserer Gesellschaft geleistet wird.“, so Halbleib. Die Kitzinger St. Martin-Schule ist ein Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, mit etwa 100 Schülerinnen und Schülern und 24 Kindern in der Schulvorbereitenden Einrichtung. Angeschlossen ist eine Heilpädagogische Tagesstätte, die Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 20 Jahren betreut.
Halbleib war vor allem gekommen, um sich über die Arbeit für Kinder und Jugendliche zu informieren. Einen guten Einblick in die pädagogische Arbeit bekam er als Gast-Lehrer beim Hauswirtschaftsunterricht, bei dem Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassen zusammenkommen. Doch auch die Probleme und Schwierigkeiten der Schulleitung waren ihm ein Anliegen. Zu schaffen mache Schulleiter Norbert Zinsmeister beispielsweise die sehr späte Zuteilung der Lehrerinnen und Lehrer für das neue Schuljahr. Neugierig war Halbleib auch, wie die Änderung des Schulfinanzierungsgesetzes für Förderschulen in der Praxis funktioniert.
„Die Arbeit der St. Martin-Schule finde ich sehr überzeugend. Hier wird Inklusion gelebt!“, erklärte Halbleib zum Abschluss seines Besuchs. Schülerinnen und Schüler mit einem besonderen Förderbedarf im Bereich der kognitiven Entwicklung werden an der St. Martin-Schule unterrichtet. Die Klassen sind gemischt mit Schülerinnen und Schüler mit sehr schweren oder mehrfachen Behinderungen und hohem Pflegebedarf, sowie auch solchen mit leichteren Lernbeeinträchtigungen. Wichtig sei es, diese Erfahrungen auch auf die Regelschulen zu übertragen. Die Förderschulen sind wichtige Kompetenzzentren für alle Regelschulen.