Abgeordnete Halbleib und Adelt besuchen Nahversorger LHG in Eibelstadt
Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib besuchte zusammen mit seinem Kollegen Klaus Adelt, dem Sprecher für kommunale Daseinsvorsorge der SPD-Landtagsfraktion, die Lebensmittelhandelsgesellschaft (LHG) in Eibelstadt. Im Gespräch mit den Geschäftsführern Dr. Thomas Dörfelt, Bernd Weykopf und der Vertriebsleiterin Frau Anja Roggenbuck, suchte die Gesprächsrunde nach alternativen Konzepten um die Nahversorgung im ländlichen Raum zu erhalten.
Die LHG fungiert als Nahversorger für den Lebensmitteleinzelhandel im Umkreis von ca. 250 km. Beliefert werden kleine Dorfläden aber auch mittelständige Märkte. Geschäftsführer Dr. Thomas Dörfelt wies schon zu Beginn des Gespräches auf das Problem hin, dass die Anzahl an Dorfläden zurückgeht. Die kleinen Läden werden immer öfter von den großen Supermarktketten aus nahe liegenden Ortschaften verdrängt und es kommt zu Schließungen. Für Gemeinden und Dörfer wird es immer schwieriger sich selbst zu versorgen. Viele Bewohner müssen für einfache Einkäufe in den nächsten Ort fahren, was ein großes Problem für Personen mit eingeschränkter Mobilität darstellt.
Viele Familien ziehen aufgrund der mangelnden Einkaufsmöglichkeiten nicht mehr in die Dörfer. Das gilt auch für ältere Menschen, sobald sie sich nicht mehr im Ort versorgen können. Das ist die Erfahrung von Geschäftsführer Thomas Dörfelt im Gespräch mit zahlreichen Bürgermeistern. Dörfelt vertritt die Ansicht, dass die Dorfläden überleben könnten, wenn ihnen ein gutes Konzept zugrunde liegt. Vertriebsleiterin Anja Roggenbruck betonte die Bedeutung der Einwohner, welche hinter dem Dorfladen stehen sollten und ihn auch tatsächlich nutzen müssten. So könnte ein Überleben gesichert werden. Dörfelt warnte jedoch davor, dass Geschäfte die nur von Ehrenamtlichen geleitet werden, Probleme mit sich bringen könnten. Die Thematik ist äußerst kompliziert und sollte von einem, durch den Gewinn finanzierten Marktleiter, übernommen werden.
Adelt und Halbleib interessierten sich vor allem dafür, welche Rolle die Kommune selbst spielen könnte um Dorfläden zu erhalten bzw. bei Neugründungen zu unterstützen. Verschiede Finanzierungsmodelle kamen zur Sprache. Unter anderem, dass die Kommune für eine bestimmte Zeit anfangs die Miete zahlt damit der Laden einen Kundenstamm aufbauen kann ohne rote Zahlen zu schreiben. Die Kommune könnte Anteilsscheine zeichnen, für Darlehen bürgen oder eine Anfangs-Finanzierung ermöglichen, um die Dorfläden zu unterstützen.
Volkmar Halbleib hält das Bündeln von verschiedenen Dienstleistungen in den Dorfläden für wichtig, um sie überlebensfähig zu machen. So könnte eine Poststelle in den Laden integriert werden. Anja Roggenbuck befürwortet auch die Platzierung eines Bankautomaten im Laden. Außerdem könnte der örtliche Bäcker und Metzger im Laden eine Verkaufsstelle einrichten um eine Konkurrenz untereinander zu vermeiden.