MdL Halbleib: Ziel ist Trasse mit geringstmöglichem Eingriff, höchster Transparenz und weitestgehender kommunaler Mitsprache
Der SPD-Landtagsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Volkmar Halbleib teilt mit, dass das mit der Planung beauftragte Unternehmen Tennet heute Morgen im Bayerischen Landtag mögliche Erdkabelverläufe für den sogenannten Suedlink in Unterfranken vorgestellt hat. Der sogenannten Suedlink ist eine Hochspannung-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ), die die Stromverbindung zwischen Schleswig-Holstein und Grafenrheinfeld in Unterfranken und Großgartach bei Heilbronn in Baden-Württemberg herstellen soll.
Für Halbleib ist die wichtigste Information von Tennet, dass der gesamte Suedlink weitgehend als Erdkabel verlegt werden soll. "Das ist ein entscheidender Schritt nach vorne und eine deutliche Verbesserung für alle von den Trassenplanungen Betroffene.“ Allerdings weist Halbleib darauf hin, dass auch das Erdkabel einen Eingriff darstelle und deshalb sorgsam geplant werden müsse.
Nach dem Netzknotenpunkt Grafenrheinfeld gibt es nach den derzeitigen Planungen von Tennet zwei Varianten, um die Stromtrasse in Richtung Baden-Württemberg zu führen. Ein Trassenkorridor führt östlich von Würzburg durch den Landkreis Kitzingen und würde zwischen Ochsenfurt und Würzburg den Main queren und in Richtung Ochsenfurt Gau und Lauda-Königshofen führen. Ein alternativer Trassenkorridor würde zwischen Veitshöchheim und Karlstadt den Main queren und durch den westlichen Landkreis Würzburg in Richtung Tauber geführt. Allerdings, so Halbleib, wurde nur ein sehr grober Korridor mitgeteilt, der die einzelne Betroffenheit von Gemeinden nicht genau erkennen lässt.
Halbleibs klare Erwartung an Tennet ist deshalb, dass die genauen Trassenvarianten noch in dieser Woche bekannt gegeben werden, um die Bevölkerung so rasch wie möglich konkret zu informieren: "Jetzt darf es keine Geheimniskrämerei geben, sondern umfassende Transparenz".
Halbleib forderte die bayerische Staatsregierung und den Netzbetreiber auf, die möglicherweise betroffenen Kommunen, Bürger und Grundstückseigentümer umfassend über die Planungen zu informieren und deren Stellungnahmen in die weitere Planung einzubeziehen: "Es geht darum die Trasse mit dem geringstmöglichen Eingriff zu realisieren, den Planungsprozess so transparent wie möglich zu gestalten und weitestgehende kommunale Mitsprache zu gewährleisten."
Dabei sei auch Ministerpräsident Horst Seehofer unmittelbar gefordert. "Denn er hat den Eindruck erweckt als seien die Stromtrassen nicht notwendig. Jetzt muss er den Menschen vermitteln, dass die Trassen doch kommen werden." Geplant ist, erst im Frühjahr 2017 mit konkreten Trassenplanungen in das offizielle Verfahren der Bundesfachplanung einzutreten.