Die SPD im nördlichen Landkreis Würzburg fordert die Staatsregierung und die zuständigen Ministerien auf, endlich Maßnahmen gegen die Wassernotlage in der Bergtheimer Mulde zu ergreifen. „Ein Weiter-So können wir uns nicht mehr leisten“, betont der Estenfelder SPD-Kreisrat Tobias Grimm. Trotz Regens im Frühjahr und Sommer 2021 habe sich nur wenig am Niedrigwasserstand in der Bergtheimer Mulde geändert, so die Sozialdemokraten.
Ich kritisiere dabei insbesondere die bayerische Staatsregierung, FW-Umweltminister Thorsten Glauber und CSU-Landwirtschaftsminister Michaela Kaniber scharf, denn vor vier Jahren hat die Staatsregierung ein Konzept zum Niedrigwassermanagement in der Bergtheimer Mulde angekündigt. Passiert ist seitdem fast nichts! Statt weiterhin auf Zeit zu spielen, muss die Staatsregierung nun endlich einen Maßnahmenkatalog vorlegen.
„Auf Regen zu hoffen, um das Problem zu lösen, ist reines Glückspiel mit unserer Lebensgrundlage Wasser. Anstatt zu hoffen, muss endlich gehandelt werden“, fordert Hans Holzinger, Vorsitzender der SPD Eisenheim. Deshalb haben Vertreterinnen und Vertreter der SPD-Ortsvereine gemeinsam mit dem Vorstand der LandkreisSPD ein entsprechendes Positionspapier verabschiedet.
Gemeinsam fordern wir als Sozialdemokraten unter anderem, alle Entnahme-Brunnen in der Region zu überprüfen, nicht genehmigte Entnahmestellen zu schließen und die Wasserentnahme auf ein naturverträgliches Maß zu reduzieren. Bewirtschaftung und Entnahme soll an klare Auflagen gekoppelt werden. Landwirtschaftliche Betriebe sollen bei der notwendigen Anpassung zur Tröpfchenbewässerung und trockenheitsresistenter Bewirtschaftung staatlich unterstützt werden, so das Positionspapier.
Klar sei aber auch, so Monika Fischer von der Bergtheimer SPD: „Die Entnahme von Mainwasser kann die grundlegenden Fragen einer nachhaltigen Wassernutzung nicht beantworten“. Auch hier müsse die öffentliche Hand regeln „wann, wo und wieviel und mit welchen Bewirtschaftungsauflagen Wasser entnommen werden kann, ohne das ökologische Gleichgewicht aus dem Ruder zu bringen“.
Auch ich finde: Erst wenn eine Umstellung auf eine nachhaltige wasserschonende Bewirtschaftung erfolgt, ist die Wasserentnahme aus dem Main in Überwasserzeiten für den Gemüseanbau eine vertretbare Option. An erster Stelle steht für uns Sozialdemokraten das Interesse der Bürgerinnen und Bürger, nicht die Erfordernisse privater Investoren oder Vereinigungen, das macht Tobias Grimm deutlich: „Gemeinwohl muss über Profit stehen! Wasser ist unser höchstes Gut. Der Schutz von Wasserressourcen muss im Mittelpunkt aller Entscheidungen stehen“.