Elf neue Auszubildende begrüßte Franken Guss zum Start des Ausbildungsjahres 2019 in Kitzingen. Insgesamt 40 Auszubildende sind damit aktuell beim Kitzinger Gießereiunternehmen untergekommen. Bei einem Betriebsbesuch traf SPD-Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib die jungen Berufseinsteiger und erkundigte sich über ihren Start ins Berufsleben.
Mit Timo Roßmark, einem der beiden Ausbilder für die gewerblich-technischen Berufe, inspizierte der mainfränkische Landtagsabgeordnete die Arbeit der Auszubildenden. Er freute sich darüber, wie interessiert die jungen Leute bei Franken Guss ihre neuen Aufgaben angehen: „Insbesondere in Zeiten von Fachkräftemangel und demographischen Wandel ist es wichtig, einen interessierten handwerklichen Nachwuchs für unsere regionalen Betrieben zu gewinnen“.
Franken Guss bietet mit sechs verschiedenen Ausbildungsberufen im technischen Bereich sowie weiteren Berufsbildern im kaufmännischen Bereich ein breites Angebot für Azubis an, so Personalleiter Dr. Andreas Dietrich. Neben Industrie- und Gießereimechanikern und Technischen Modellbauern seien Elektroniker oder Werkzeugmechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer gefragt.
Nichtsdestotrotz wird der Bedarf des Gießereiunternehmens an Fachkräften auf lange Sicht mit elf neuen Azubis nicht vollkommen gedeckt werden. „Lediglich knapp ein Drittel unserer Azubis bleibt erfahrungsgemäß langfristig in unserem Unternehmen“, betont Geschäftsführer Josef Ramthun. Entsprechend mehr müsse das Unternehmen ausbilden, um den eigenen Personalbedarf zu decken.
Ebenfalls ein großes Anliegen von Franken Guss ist die Integration von Asylbewerbern und Migranten als Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt. Insgesamt sind im Unternehmen 17 verschiedene Nationalitäten vertreten. Für alle bietet Franken Guss für eine erfolgreiche Eingliederung unter anderem Deutsch-Kurse an. Allerdings habe es wiederholt Probleme mit Abschiebebescheiden und ausländerrechtlichen Anforderungen gegeben. Das, so die traurige Erkenntnis, erschwere die Integration und schade der Wirtschaft.
Halbleib kann die Enttäuschung der Gießerei mit ihren über 600 Beschäftigten verstehen: „Viele Unternehmen haben die gleichen Beschwerden. Sie suchen dringend Arbeitskräfte, Asylbewerber finden bei ihnen Jobs, und dann funkt die Ausländerbehörde dazwischen“. Entsprechend müsste hier der Vollzug der gesetzlichen Regelungen angepasst werden: „Die CSU-Staatsregierung muss hier dringend ihre Blockadehaltung aufgeben und Übergangsregeln vom Asyl- ins Einwanderungsrecht für die zur Integration bereiten Arbeitnehmer und Arbeitgeber ermöglichen“