2020 kam es in Unterfranken zu 162 rechtsextremen Straftaten
„Es gibt deutschlandweit ein anhaltendes Problem mit rechtsextremen Straftaten und Gewaltdelikten. Leider trifft das auch auf Unterfranken zu“, berichtet der Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib. Eine Anfrage an die Staatsregierung bezüglich rechtsextremistischer Straftaten legte mit 2305 Fällen eine erhöhte Gesamtzahl in Bayern offen. Spezifisch in Unterfranken wurden 162 rechtsextremistische Straftaten registriert, darunter Propagandadelikte, Volksverhetzung, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung. Im Jahr 2019 wurden in Unterfranken 171 Fälle erfasst. „Zwar gab es im Vergleich zum Vorjahr eine sehr leichte Verbesserung, jedoch ist die Gesamtzahl der rechtsextremen Straftaten leider immer noch zu hoch“, so Halbleib.
Die Zahlen in der Stadt Würzburg sind mit 39 Fällen von rechtsextremistischen Straftaten im unterfränkischen Vergleich leicht erhöht. „Die Straftaten sind größtenteils ähnlich über den ganzen Regierungsbezirk verteilt“, berichtet der Abgeordnete Halbleib. Rechtsextremistisches Gedankengut sei also nicht nur ein Problem von einigen Städten, sondern müsse in ganz Unterfranken angegangen werden.
Im Landkreis Würzburg kam es in 2020 zu 14 rechten Straftaten. Die Gemeinden Aub (1), Estenfeld (1), Gaukönigshofen (1), Gerbrunn (1), Giebelstadt (2), Leinach (1), Margetshöchheim (1), Rimpar (1), Theilheim (2), Thüngersheim (1), Waldbüttelbrunn (1) und Zell (1) waren betroffen. In der Stadt Würzburg wurden sogar 39 Straftaten registriert.
Im Landkreis Schweinfurt kam es in 2020 zu zehn rechten Straftaten. Die Gemeinden Dittelbrunn (1), Frankenwinheim (1), Gochsheim (4), Grettstadt (1), Poppenhausen (1), Röthlein (1) und Sennfeld (1) waren betroffen. In der Stadt Schweinfurt wurden 14 Straftaten registriert.
Im Landkreis Kitzingen wurden 2020 sieben rechte Straftaten registriert. Die Gemeinden Biebelried (2), Iphofen (1), Martinsheim (1), Seinsheim (1), Volkach (1) und Wiesentheid (1) waren betroffen.
Im Landkreis Rhön-Grabfeld sind 2020 zwölf rechten Straftaten verzeichnet worden. Betroffen sind die Gemeinden Bad Neustadt an der Saale (8), Bastheim (2), Heustreu (1) und Sulzdorf (1).
Im Landkreis Haßberge kam es in 2020 zu acht rechten Straftaten. Die Gemeinden Maroldsweisach (2), Untermerzbach (1), Hofheim (1), Ermershausen (1) und Eltmann (3) waren betroffen.
Im Landkreis Main-Spessart kam es in 2020 zu zwölf rechten Straftaten. Die Gemeinden Gemünden (3), Gössenheim (1), Karbach (2), Karlstadt (3), Lohr (2) und Triefenstein (1) waren betroffen.
Im Landkreis Miltenberg kam es in 2020 zu 15 rechten Straftaten. Die Gemeinden Amorbach (1), Bürgstadt (1), Elsenfeld (2), Großwallstadt (3), Leidersbach (2), Mömlingen (2), Mönchberg (1), Neunkirchen (1), Obernburg (1) und Stadtprozelten (1) waren betroffen.
Im Landkreis Bad Kissingen kam es in 2020 zu sechs rechten Straftaten. Die Gemeinden Hammelburg (1), Motten (1), Thundorf (1), Bad Kissingen (1) und Bad Brückenau (2) waren betroffen.
Im Landkreis Aschaffenburg kam es in 2020 zu sieben rechten Straftaten. Die Gemeinden Alzenau (1), Bessenbach (1), Blankenbach (1), Großostheim (1), Hösbach (1), Johannesberg (1), Kahl am Main (1), Kleinkahl (1), Keinostheim (1), Mömbris (1) und Westerngrund (1) waren betroffen. In der Stadt Aschaffenburg wurden sogar 18 Straftaten registriert.
"Aufgrund der hohen Gewaltbereitschaft birgt die rechte Szene ein hohes Gefahrenpotenzial“, berichtet Halbleib. „Um dem entgegenzutreten muss der Freistaat mehr in Prävention in Form von politischer Bildung investieren und auch die Zivilgesellschaft stärken. Sicherheitsbehörden wie der Bayerische Verfassungsschutz müssen zudem ihr Augenmerk deutlich mehr auf die Verbreitung von rechtsextremen Ideologien richten - auch in Unterfranken!“.