Abgeordnete Halbleib und Scheuenstuhl informieren sich mit Landrat Nuss direkt vor Ort
Das Unwetter am 4. Mai 2017 hat die Schreinerei und Zimmerei Meckelein & Söhne in Uettingen besonders hart getroffen. Die Hallen der Firma wurden von Wasser und Schlamm überschwemmt. Um sich über die Situation vor Ort zu informieren und Hilfemöglichkeiten des Freistaates abzuklären, informierte sich SPD-Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib, gemeinsam mit seinem mittelfränkischen Landtagskollegen Harry Scheuenstuhl, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, direkt am Firmensitz in Uettingen. Begleitet wurden die Politiker von Landrat Eberhard Nuss und Bürgermeister Heribert Endres. Über 60 cm hoch stand das Wasser in den großen Hallen. Maschinen und Einrichtung wurden massiv in Mitleidenschaft gezogen. Jetzt hofft Firmeninhaber Meckelein auf finanzielle Unterstützung des Staates. Anhand von Fotos und Filmaufnahmen konnten die Firmeninhaber den Politikern zeigen, welches Ausmaß an Überschwemmung das Unwetter am 4. Mai auslöste. Nicht nur die Firma, auch Wohnhäuser in der Nachbarschaft sahen sich den Wasser- und Schlammmassen ausgesetzt. Die Feuerwehr und zahlreiche ehrenamtliche Helfer hätten alles getan, um das Schlimmste zu verhindern. Nicht verhindern konnten sie, dass die Produktionshallen im Innern überflutet wurden. „Dabei war nicht der nahe Ahlbach das Problem, sondern das Wasser, das von den Hängen nördlich der B 8 kommend sich nach Süden ergoss“, berichtete Meckelein. Auf Versicherungsleistungen können die Meckeleins nicht hoffen. Trotz Bemühens hätte die Versicherung den Abschluss einer Elementarversicherung mit Verweis auf den nahen Ahlbach abgelehnt. Letzte Hoffnung des Betriebs sind nun Soforthilfen des Freistaats, um nicht vollständig auf den auf über 150.000 Euro bezifferten Schäden sitzen zu bleiben.
Umweltpolitiker Harry Scheuenstuhl verwies auf die Härtefondsregelungen, machte jedoch zugleich deutlich, dass diese an hohe Hürden geknüpft seien. Für die Gewährung von Finanzhilfe sei die Klärung der Frage maßgeblich, in welche Kategorie das Hochwasserereignis falle. Bei einem lediglich dreißigjährigen Hochwasser gebe es nach den Vorgaben der Staatsregierung nichts. Er empfahl dennoch einen Antrag zu stellen, weil die Beurteilung der Abflussverhältnisse entscheidend sei, nicht die Regenmenge, die vom Himmel gefallen ist. Auch die Frage, ob die Firma in eine finanzielle Schieflage geraten sei, spiele eine Rolle.
Wichtig war für Halbleib und Scheuenstuhl die Frage nach den Abflussverhältnissen. Dabei gerät ein Einlaufbauwerk an der neugebauten Bundestraße 8 in den Blick. Offensichtlich wurden die Kanäle durch Gitter geschützt, was offenkundig beim Starkregen dazu führte, dass die Rohre durch Schwemmgut sofort versperrt wurden und somit die Wassermassen über die Straße in Richtung Schreinerei flossen. Geklärt werden muss deshalb, wer für Einlaufbauwerk und Gitter verantwortlich ist. Bauträger ist das Straßenbauamt des Freistaates Bayern, der Unterhalt liegt bei der Gemeinde. Möglich ist nun, dass die öffentliche Hand für einen Teil des Schadens einstehen muss. Scheuenstuhl empfahl der Gemeinde die Abklärung mit dem staatlichen Bauamt. Alternativ wollen sich die Abgeordneten um eine unbürokratische Finanzhilfe des Staates kümmern. Halbleib will dazu mit den Landtagsabgeordneten Martina Fehlner (SPD) und Peter Winter (CSU), in deren Stimmkreis Aschaffenburg besonders die Gemeinde Mömbris vom Unwetter betroffen war, Kontakt aufnehmen.
„Man muss hier wie dort schauen, wie das Schadensbild ist, um zu klären, ob es eine politische Lösung für die Flutopfer gebe“, so Halbleib.
Von den Wasser- und Schlammmassen ist nichts mehr zu sehen, aber auch diese Halle der Schreinerei Meckelein & Söhne in Uettingen war überflutet. Um abklären zu können, ob es Hilfsmöglichkeiten seitens des Freistaats geben kann, trafen sich Ort, von links Jochen Meckelein, Bürgermeister Heribert Endres, MdL Harry Scheuenstuhl, MdL Volkmar Halbleib, Landrat Eberhard Nuss und Willi Meckelein