Zugausfälle, Verspätungen und Servicemängel weiter genau im Blick behalten!

24. März 2023

Nach Stolperstart von Go-Ahead: Freistaat prüft Vergabekriterien und fordert Vertragsstrafen

REGION WÜRZBURG. Nach wie vor nicht beseitigt sind die Probleme auf der Zugstrecke Würzburg-Treuchtlingen-Augsburg-München (RE 80), nachdem es mit dem Anbieterwechsel im Dezember 2022 zu Go-Ahead zu massiven Zugausfällen gekommen war. Das jedenfalls geht aus der Antwort der bayerischen Staatsregierung auf meine parlamentarische Anfragen hervor.

Im Dezember 2022 sind auf dieser Strecke 35.537 Zugkilometer komplett ausgefallen, im Januar 9.464 und im Februar immerhin noch 3.341 Kilometer. Die Züge mit Verspätungen gingen von 29,3 Prozent im Dezember auf 12,7 Prozent im März 2023 zurück, allerdings gab es (nach einem Januarwert von 15,5 Prozent) im Februar einen Wiederanstieg auf 23 Prozent verspätete Züge, also nahezu jeder Vierte. Deswegen gebe ich noch keine Entwarnung. „Die schlimme Anfangsphase ist wohl überwunden, aber wir müssen die Zugausfälle, Verspätungen und Servicemängel weiter genau im Blick behalten.“

Zugleich fordere ich, die immensen Startprobleme von Go-Ahead mit insgesamt fast 100.000 ausgefallenden Zugkilometer im gesamten Augsburger Netz, zu dem auch die Strecke RE 80 gehört, dringend aufzuarbeiten. „Das sind wir nicht nur den betroffenen Bahnkunden schuldig, sondern das ist auch wichtig für die Verkehrswende. Der stärkere Umstieg vom Auto auf die Bahn wird nur mit Verlässlichkeit erreicht, zusammen mit einer attraktiven Tarifgestaltung.“ Deshalb begrüße ich es, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) aufgrund der „nicht akzeptablen Betriebsqualität“ nicht nur „in einem intensiven Kontakt mit Go-Ahead-Bayern steht“, sondern es „intensive Nachinbetriebnahmegespräche“ mit Go-Ahead zu den Themen Fahrgastinformation, Personalrekrutierung und Fahrzeugsituation gibt.

Zugleich hat die BEG, so die Antwort, die Probleme der Betriebsaufnahme von Go-Ahead Bayern zum Anlass genommen, die Vergabekriterien generell zu prüfen und zu überarbeiten. Aus der Antwort der Staatsregierung geht auch hervor, dass der Freistaat Bayern durch Vertragsstrafen und die Kürzung von Bestellerentgelten einen hohen „finanziellen Anreiz“ erhofft, um „einen möglichst störungsfreien Betrieb sicherzustellen.“ Ich erwarte sowohl von Go-Ahead wie auch vom Freistaat Bayern weiterhin, „alle Möglichkeiten zu ergreifen, um die Probleme für die Bahnkunden in Zukunft zu vermeiden und endlich mehr Verlässlichkeit zu gewährleisten - da ist noch viel Luft nach oben!“

Regionalthematisches #Bahnpolitisches

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