Abgeordnete Halbleib und Sonnenholzner informieren sich über Probleme bei der Pflegesituation in der Region Kitzingen

v.l. Kathrin Sonnenholzner, Dekan Hanspeter Kern, Sabine Bischoff, Volker Göbel, Volkmar Halbleib, Astrid Glos, Markus Hümper, René Kinstle

13. April 2017

Der Mangel an Pflegekräften ist längst in der Region Kitzingen angekommen

Das war das brisante Ergebnis eines Informationsbesuchs im Diakonie-Seniorenhaus Mühlenpark in Kitzingen, zu dem Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib (SPD) seine Landtagskollegin Kathrin Sonnenholzner, Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Bayrischen Landtag, nach Kitzingen eingeladen hat. Ziel des Besuchs war, sich über die aktuelle Pflegesituation in der Region zu informieren. Der Mühlenpark ist ein neu gebautes attraktives Pflegeheim mit rund 60 Plätzen und wir gut nachgefragt. Dennoch stehen derzeit viele Zimmer frei, denn auch in der Kitzinger Einrichtung hat man stark mit einem Mangel an Pflegepersonal zu kämpfen. Wenn die Fachkraftquote von 50 Prozent nicht erfüllt wird, dürfen die Einrichtungen auch keine weiteren Pflegebedürftigen mehr aufnehmen. Das führt dazu, dass einerseits die Wartelisten immer länger werden und andererseits die Kapazitäten nicht voll ausgeschöpft werden können. Einrichtungsleiter René Kinstle fordert deswegen die Senkung der Fachkraftquote, um mehr Pflegebedürftige aufnehmen zu können. Hinzu kommt, dass eine ganze Generation an Pflegern in Rente geht und im Gegenzug immer mehr Menschen alt werden. Volker Göbel, Geschäftsführer für den Bereich Altenhilfe bei der Diakonie, beklagte außerdem die negative Berichterstattung in den Medien. „Menschen pflegen ist ein sinnvoller und wertvoller Beruf, das muss auch mal an die Öffentlichkeit. Skandale schaffen es in die Headlines, doch sonst spricht leider niemand über die Pflege“, beklagte Kathrin Sonnenholzner. Die Diakonie hat sich deswegen vorgenommen die Attraktivität des Berufes, neben der schon regelmäßigen Präsenz auf Berufs- und Ausbildungsmessen, durch Werbekampagnen zu erhöhen. Nicht nur Anerkennung für den Beruf der Pflege, sondern auch bessere Arbeitsbedingungen für die Einrichtung wurden von der Politik gefordert. Der Dokumentationsaufwand müsse wieder in ein angemessenes Verhältnis zu den eigentlichen pflegerischen Aufgaben gebracht werden. Halbleib dazu: „Ich glaube nicht, dass man Qualität durch immer mehr Dokumentation erreichen kann. Dokumentation statt Zeit für Pflege kann nicht die Lösung sein. Der Pflegeberuf ist von enormer Wichtigkeit für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Deshalb verdienen Pflegekräfte Respekt und Anerkennung.“

13.04.2017 Diakonie Besuch Sonnenholzner
v.l. Kathrin Sonnenholzner, Dekan Hanspeter Kern, Sabine Bischoff, Volker Göbel, Volkmar Halbleib, Astrid Glos, Markus Hümper, René Kinstle

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