Eine Woche im Zeichen der Familien

02. Juni 2017

MdL Halbleib besucht die Erziehungsberatungsstelle in Kitzingen

Zahlreiche Abgeordnete der BayernSPD-Landtagsfraktion besuchten eine Woche lang Familieneinrichtungen und -projekte im gesamten Freistaat. Ziel dieser Familienwoche war es zu zeigen, welch herausragende gesellschaftliche Bedeutung den vielfältigen familiären Unterstützungssystemen zukommt, vor allem aber wollten die Politiker einen vertieften Einblick in die täglichen Nöte und Sorgen der Familien vor Ort gewinnen. Der örtliche SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib traf sich dazu in der Erziehungsberatungsstelle in Kitzingen, die von der Diakonie und der Caritas getragen wird, mit dem Vorstand der Diakonie Schweinfurt Jochen Keßler-Rosa, dem Stellenleiter der Beratungsstelle Andreas Laurien und den Sozialpädagogen Claudia Fischer und Fritz Zeltner.

Die Beratungsstelle ist eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe und steht den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und des Landkreises Kitzingen bei Fragen im Bereich der Erziehung und Entwicklung von Kindern, bei der Klärung familienbezogener Konflikte und bei der Bewältigung psychischer und sozialer Probleme und deren Ursachen zur Verfügung. Die Beratungsstelle kann von Eltern, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zum 27. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen befasst sind, für einen fachlichen Austausch und Beratung an diese Stelle wenden.

Im vergangenen Jahr bearbeitete die Beratungsstelle 631 Beratungsfälle, dabei wurde mit 1030 Familienangehörigen beratend gearbeitet. Wie bereits 2015 drehte sich rund die Hälfte aller Anfragen um Scheidungs- und Trennungsprobleme. Eine Ursache dafür sieht Laurien in der Tendenz zu mehr Ein-Kind-Familien und zu mehr Alleinerziehenden. Familienstrukturen werden dadurch verkleinert und Ansprechpartner wie Geschwister, Onkel und Tanten fallen oft weg. Dadurch fehlen Vorbilder und soziale Bindungen, was auf lange Sicht zu seelischer Armut und der mangelnden Fähigkeit zur Konfliktlösung führen kann.

Für Halbleib hat die Familienwoche gezeigt, dass der Bedarf an familiären Unterstützungsangeboten immer größer wird. Einrichtungen wie die Erziehungsberatungsstelle in Kitzingen leisteten durch ein niedrigschwelliges Angebot wichtige Basisarbeit und hatten sich als eine wichtige Stütze der Familien in der Region etabliert. „Trotzdem darf sich der Staat hier nicht ausruhen, sondern muss mehr investieren in die Unterstützung der Familien, damit gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden kann“ erklärt Halbleib.

Neben innerfamiliären Fragen, ist für Viele die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine große Herausforderung, so Halbleibs Einschätzung. Nicht nur die fehlende Zeit für gemeinsame Unternehmungen stellt für Familien ein Problem dar, sondern auch beispielsweise die Frage, wie sie einen dringenden Arztbesuch ihres Kindes mit ihren Arbeitszeiten in Einklang bringen können. Der Landtagsabgeordnete fordert dazu ergänzend: „ Es reicht nicht genügend Kita-Plätze zur Verfügung zu stellen, sondern wir müssen auch für familienfreundliche Arbeitsverhältnisse sorgen. Es muss leichter möglich sein sich Zeit für die Familie nehmen zu können, ohne um seinen Arbeitsplatz fürchten zu müssen.“

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