Abgeordneter Halbleib informiert sich über Anliegen der Kreisfeuerwehrführung
2009 wurde das Feuerwehrzentrum des Landkreises in Klingholz eröffnet und gilt als Meilenstein in der Unterstützung der 113 Freiwilligen Feuerwehren in den 52 kreisangehörigen Gemeinden. Nach 8 Jahren im Betrieb nahm Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib den bayernweiten Feuerwehrtag der SPD-Landtagsfraktion zum Anlass, gemeinsam mit der Kreisfeuerwehrführung eine Zwischenbilanz zu ziehen und Kreisbrandrat Michael Reizenstein sowie die Kreisbrandinspektoren Heiko Drexler und Christian Neeser auch nach neuen Herausforderungen für das Zentrum und die Feuerwehren vor Ort zu fragen.
Für Reizenstein und sein Team hat sich das Feuerwehrzentrum sehr gut bewährt. In der Atemschutzwerkstatt werden alle Atemschutzgeräte der Feuerwehren im Landkreis Würzburg gereinigt, geprüft und gewartet. Seit dem Jahr 2016 werden alle Digitalfunkgeräte in der eigenen Digitalfunkwerkstatt und der Technisch-Taktischen-Betriebsstelle für den BOS-Funk der Feuerwehren programmiert sowie gewartet. „Wir verstehen uns als Dienstleister für die Feuerwehren vor Ort “, so Reizenstein.
Diesen Servicegedanken will der Kreisfeuerwehrchef ausbauen, etwa bei Reinigung der Einsatz- und Schutzanzüge oder bei der Überprüfung und Wartung der Schläuche nach Einsätzen. Voraussetzung wäre eine stärkere personelle Ausstattung des Zentrums, das derzeit dienstags sowie donnerstags von zwei Mitarbeitern besetzt wird.
Das Feuerwehrzentrum kommt immer dann ins Spiel, wenn ein Einsatz zu spezielle Anforderungen hat. Die Spezialfahrzeuge der sogenannten „zweiten Welle“ kommen bei großen Aufgaben, wie zum Beispiel Flächenbränden oder Hochwasser zum Einsatz. Diesen Ansatz will der Kreisbrandrat ausweiten: „Es ist nicht effizient wenn sich beispielsweise jede Feuerwehr eine Sandsack-Komponente oder eine Hochwasserkomponente zulegt.“ Jetzt könnten die Sandsäcke schnell und ungestört in Klingholz befüllt und dann direkt an den Einsatzort gebracht werden. Auch diese Unterstützungsleistungen will Reizenstein ausbauen und arbeitet derzeit an einer Fortschreibung des Ausstattungs- und Leistungskonzeptes des Zentrums. Reichenbergs Bürgermeister Stefan Hemmerich, der Halbleib beim Informationsbesuch begleitete, bestärkte ihn dabei: „Je mehr Synergieeffekte geschaffen werden, desto besser für die Feuerwehren und die Gemeinden.“
Sorgen bereiten der Kreisfeuerwehrführung deshalb mehr die Entwicklung bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Insgesamt sei man sehr gut aufgestellt, aber „die Einsatzbereitschaft tagsüber sicherzustellen, ist eine große Herausforderung.“ machte Reizenstein deutlich. Der Druck auch in mittelständischen Betrieben wachse, so dass Mitarbeiter nur ungern für den Feuerwehrdienst freigestellt werden. Nachbesserungsbedarf wird auch bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung gesehen. Zwar sei die Feuerwehrschule mittlerweile ausgebaut, aber man stoße an Kapazitätsgrenzen bei den Betten und vor allem fehlten erfahrene Feuerwehrleute als Ausbilder. Beim Digitalfunk steige zwar die Akzeptanz, aber nach wie vor gebe es „Schattenecken“ wo der Funk nicht ausreichend durchdringe. Sorgen bereiten nach wie vor die Alarmierung via Digitalfunk. Bei den Helfern vor Ort (HvO) sei man mit 320 Feuerwehrleuten, die sich am Rettungsdienst beteiligten, bayernweit an der Spitze. Deswegen sei es sinnvoll auch die Stellplätze für Einsatzfahrzeuge durch den Freistaat zu fördern.
Bürgermeister Reichenberg Stefan Hemmerich, Kreisbrandinspektor Christian Neeser, Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib, Kreisbrandrat Michael Reizenstein, Kreisbrandinspektor Heiko Drexel