Innovative Solarsteckdose aus Würzburg soll heimischen Markt erobern und die Entwicklungshilfe unterstützen

04. September 2017

SPD-Politiker Halbleib, Rosenthal und Linsenbreder besuchen Firma Axsol

Hat eine in Würzburg entwickelte mobile Solarsteckdose das Potential, sowohl den heimischen Markt zu erobern, als auch Projekte in der Entwicklungshilfe zu beflügeln? Dieser spannenden Frage gingen die Würzburger SPD-Politiker Volkmar Halbleib (Landtagsabgeordneter), Georg Rosenthal (Landtagsabgeordneter und Würzburger Oberbürgermeister a. D.) und Eva Maria Linsenbreder (Bezirkstagsvizepräsidentin und Bundestagskandidatin) nach und besuchten den Erfinder und Geschäftsführer der Axsol GmbH Jürgen Zinecker.

Im Mittelpunkt des Gesprächs mit dem regionalen Startup-Unternehmen war die, von Zinecker zur Serienreife entwickelte und allein durch Solarstrom betriebene tragbare Steckdose namens „Arvey“ und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Für dieses neue Produkt erhielten die Axsol GmbH und Zinecker vergangenes Jahr bereits den Bundespreis für innovatorische Leistungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Desweitern unterhielten sich die sozialdemokratischen Politiker mit dem Geschäftsführer über Chancen und Hürden in Bezug auf die Unternehmensentwicklung.

Axsol wurde im Jahre 2012 aus der Taufe gehoben und hat seit diesem Zeitpunkt ihren Sitz in Würzburg. Jürgen Zinecker nutzte für sein Produkt eine Marktlücke im Segment regenerative Energien/Solarstrom. Allerdings dient Würzburg mittlerweile nur noch als Sitz der Entwicklung und der Verwaltung. Produziert wird mittlerweile im thüringischen Harz.

Aufladen lässt sich die portable Steckdose mit einem Solarpanel. Damit können verschiedene Haushaltsgeräte mit Strom versorgt werden. Kaffeemaschinen und Kühlschränke lassen sich hiermit betreiben. Auch für das Handwerksgewerbe ist „Arvey“ interessant, denn auch Werkzeuge, wie ein Schlagbohrer, lassen sich jenseits aller Stromnetzinfrastruktur ausreichend und kraftvoll mit Strom versorgen.

Besonders interessant war für die SPD-Politiker, dass Axsol mit seinem Produkt nicht nur für das heimische Handwerk eine Technologielücke schließt, sondern auch für die Entwicklungshilfe eine wirksame Unterstützungsmöglichkeit eröffnet. Eigens für die autarke Stromversorgung in ländlichen Regionen hat Axsol ein Modell der Stromsteckdose entwickelt.

So startete das fränkische Unternehmen verschiedene Projekte in Entwicklungsländern auf dem afrikanischen und asiatischen Kontinent. „Durch eine kostengünstige und dennoch leistungsstarke autarke Stromquelle könne man“ davon ist Zinecker überzeugt, „die ländlichen Regionen in Afrika elektrifizieren, Arbeitsplätze schaffen und damit die Landflucht verhindern“

Jürgen Zinecker: „Man muss die kleinen Wirtschaftskreisläufe vor Ort unterstützen, statt auf zentrale Lösungen zu setzen.“ Der Entwickler verweist hierbei auf gemeinsame Projekte mit Universitäten, zum Beispiel in Äthiopien, bei denen die jungen Dorfbewohner an das Gerät herangeführt werden.

Auch in Indien hat Axsol Projekte auf den Weg gebracht. Axsol unterstützt dort das Barefoot College. Neben dem Milliardenkonzern Apple ist das Unternehmen die zweite Firma, mit der das College eine Kooperation einging. Die von Bunker Roy, einem berühmten indischen Sozialaktivisten, gegründete Organisation bildet unter vielen anderen Projekten Analphabeten mit Hilfe von Piktogrammen aus. Bei dieser Kooperation versucht Axsol mit Hilfe seines Produkts regenerative Energien in die Region zu bringen. Auch auf regionaler Ebene kooperiert Axsol, zum Beispiel mit einem Bienenforschungsprojekt an der Universität Würzburg unter Leitung von Professor Tautz. Bei diesem Projekt liefert Axsol den transportablen Solarstrom für die Sensorüberwachung von Bienenstöcken im Wald.

Eva-Maria Linsenbreder zeigte sich beeindruckt: „Es ist toll, wenn durch eine Erfindung in Würzburg eine wichtige Hilfestellung für wirtschaftliche Entwicklung für die benachteiligten Regionen dieser Erde geleistet wird.“

Die Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib und Georg Rosenthal interessierten sich vor allem dafür, welche Ansätze die Politik verfolgen muss, um auch kleineren Unternehmen, wie Axsol, bessere Startmöglichkeiten zu geben. Wichtig wäre, so Zinecker, Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit für das Produkt, sowie Auftritte auf einschlägigen Messen des Landes, um sein Produkt auf dem Markt behaupten zu können. Hier könne der Freistaat Bayern, aber auch die regionale Politik wichtige Hilfestellung leisten. Im Bereich der Entwicklungshilfe durch bundesdeutsche Behörden müsse es möglich sein, dass auch kleinere Firmen unter einem Unternehmensumsatz von einer Millionen Euro zum Zuge kommen, wenn sie ein überzeugendes Produkt haben, so Zinecker.

Wichtige Herausforderungen für die junge Firma sind nun, dass Produkt in die Massenfertigung zu bringen, um es für den heimischen Markt auch preislich noch attraktiver zu machen.

Betriebsbesuch Axsol
Haben Innovation besichtigt: (v.l.) MdL Georg Rosenthal, MdL Volkmar Halbleib, Axsol Geschäftsführer Jürgen Zinecker, SPD-Bundestagskandidatin Eva Maria Linsenbreder

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