Kunstraub in Manching: SPD will Bayerns Museen sicherer machen

05. Dezember 2022

Bayerns Kulturschätze sind unersetzlich – und müssen so gut wie möglich vor Diebstahl geschützt werden

Nach dem Münzraub von Manching sieht die SPD erheblichen Klärungsbedarf. Schließlich war spätestens seit den spektakulären Einbrüchen ins Berliner Bode-Museum und ins Grüne Gewölbe in Dresden klar, dass die Gefahren für wertvolle Sammlungen deutlich größer geworden sind. Die bisherigen Erkenntnisse zu den Sicherheitsmaßnahmen des Kelten-Römer-Museums offenbaren Defizite, die es eigentlich nicht mehr hätte geben dürfen. Als kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion glaube ich, dass der zuständige Minister ganz offenkundig zu lange geruht hat, wenn er jetzt erst von einem Weckruf spricht. Mit dem Raub des Münzschatzes von Manching ging einer der wichtigsten Funde der deutschen Archäologiegeschichte verloren.

Bereits in Berlin und Dresden hat sich gezeigt, dass die Sammlungen nicht ausreichend geschützt waren. Da in Manching trotzdem eine nach Aussage des Landeskriminalamts völlig veraltete Sicherheitstechnik im Einsatz war, liegt für mich der Verdacht nahe, dass die Staatsregierung die Bedrohungslage entweder falsch eingeschätzt oder aber es versäumt hat, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Die SPD verlangt daher Aufklärung, ob die Sicherheitssysteme der staatlichen wie nichtstaatlichen Museen in Bayern nach den Einbrüchen in Bode-Museum und Grünes Gewölbe überprüft wurden und welche Konsequenzen gegebenenfalls daraus gezogen wurden. Gibt es spezielle Konzepte, die die neue Bedrohungslage berücksichtigen, und war der Freistaat dazu bereit, Investitionen in neue Sicherheitstechnik finanziell zu unterstützen? Zudem will die SPD wissen, welche zusätzlichen Maßnahmen CSU und Freie Wähler nun auf den Weg bringen wollen, um Bayerns Kunstschätze zu bewahren.

Im Falle des Kelten-Römer-Museums in Manching will die SPD von der Staatsregierung erfahren, welche Kenntnis sie über das Sicherheitskonzepte und dessen Defizite hatte und was unternommen wurde, um das Gebäude besser abzusichern. Erklärungsbedürftig ist zudem, warum das Videoüberwachungssystem technologisch so veraltet war, dass die Sicherheitsbehörden erhebliche Schwierigkeiten beim Auslesen hatten.

Unsere Kulturschätze sind einmalig und unersetzlich. Sie müssen so gut wie möglich, also nach dem neuesten Stand der Technik, geschützt sein. Das war in Manching nicht der Fall. Wir als SPD wollen wissen, wer dafür Verantwortung trägt, dass der kostbare Münzfund nun nicht mehr dem Publikum und der Wissenschaft präsentiert werden kann.

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