Staatssekretärin Sabine Dittmar auf meine Einladung zu Besuch im neuen MVZ Waldbrunn
WALDBRUNN. Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Waldbrunn besuchte kürzlich die parlamentarische Staatssekretärin Sabine Dittmar (SPD), MdB auf meine Einladung. Betreiber des MVZ ist das Kommunalunternehmen (KU) des Landkreises Würzburg. Dessen Geschäftsführerin Eva von Vietinghoff-Scheel sowie die MVZ-Ärztinnen, Christine Schenk und Martina Ebert-Kube, informierten uns über Chancen und Herausforderungen für das neuartige Konzept der hausärztlichen Versorgung.
Insgesamt, so die MVZ-Verantwortlichen übereinstimmend, sei das Projekt gut gestartet. Die hausärztliche Praxis, bis zur Fertigstellung des geplanten Neubaus an gleicher Stelle in Container untergebracht, werde gut angenommen. Die verwendete neuartige Software wie die medizinische Technik erleichtern das Arbeiten. Auch das Team aus Ärztinnen und medizinischen Fachangestellten arbeite sehr gut zusammen.
Alle Anwesenden waren uns einig, dass das MVZ-Modell als Ergänzung zur hausärztlichen Einzelpraxis dazu beiträgt, das Berufsbild der Allgemeinmedizin wieder attraktiver zu machen und eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Was auch unterstützt wird von einigen Verbesserungen in der Arztausbildung, die mittlerweile greifen, so Dittmar. „Mein Wunsch über die Verbesserungen in der Approbationsordnung, finanzielle Anreize, und Anpassung der Lehrstühle hinaus, wäre eine dauerhaft finanzierte und strukturierte Weiterbildung für Allgemeinmedizin.“
Vietinghoff-Scheel hofft auf ein Umdenken im Freistaat, der bisher MVZ lediglich auf gemeindlicher Ebene für rechtlich zulässig erachte, nicht aber auf Ebene der Landkreise. „Kleinere Kommunen sind aber damit finanziell, aber auch verwaltungstechnisch völlig überfordert“, so die KU-Geschäftsführerin. „Wer anders soll denn die medizinische Infrastruktur und Grundversorgung sichern, wenn nicht die öffentliche Hand“, stimmte ich dem zu.
Sorgen macht uns der drohende Personalmangel, auch bei den medizinischen Fachangestellten (MFA). Notwendig sei auch hier eine Neustrukturierung des Berufsbildes, so Dittmar, etwa durch Zulassen von mehr Selbstständigkeit in Arbeitsprozessen sowie der Zuordnung zu den Gesundheitsberufen statt – wie bisher – in Bürotätigkeiten.
Abbauen müsse man auch in der Medizin den nach wie hohen Bürokratieaufwand, auch wenn neuartige Software manches erleichtere. „Wir müssen davon weg kommen, dass der Eindruck entsteht, dass Papiere und Dokumentationen wichtiger sind, als Zeit für die Menschen“, war man sich einig.+++