Nach wie vor Probleme mit Go-Ahead

31. Juli 2023

Es gibt nach wie vor massive Probleme mit Go-Ahead.Nach mehr als sechs Monaten hat die Staatsregierung das Problem leider noch nicht gelöst. Mitte März hatte ich im Landtag einen Berichtsantrag initiiert, um die Probleme auf den im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) vom Unternehmen Go-Ahead im Dezember 2022 übernommen Bahnstrecken zu erfassen und Maßnahmen gegen die Zugausfälle bei Go-Ahead zügig zu ergreifen.

Im Landtagsausschuss für Bau und Verkehr hat der Vertreter der Staatsregierung, Ministerrat Martin Grillberger, noch argumentiert, zwar sei der Neuanfang von Go-Ahead von Startproblemen begleitet gewesen, „mittlerweile sei es deutlich besser geworden.“ Etliche Vereinbarungen müssten allerdings noch mit dem Unternehmen und der DB Netz getroffen werden, etwa um das Baustellenmanagement zu verbessern.

Noch einmal drei Monate später ist die ernüchternde Bilanz des Mitte Juli von Staatsminister Christian Bernreiter unterschriebenen Berichts an den Landtag: „Auch über ein halbes Jahr nach Betriebsstart läuft der Betrieb von Go-Ahead im E-Netz Augsburg leider nicht zufriedenstellend. Zuletzt gab es wieder Personal- und Fahrzeugproblemen, die vermehrt zu Zugausfällen, Verspätungen und Zugkürzungen geführt haben“, so der Minister. Ich sehe mich in meiner von vielen Bahnkunden mitgeteilten Einschätzung bestätigt. Mehr als sechs Monate nach den ersten massiven Beschwerden der betroffenen Fahrgäste hat die Staatsregierung das Problem nicht gelöst. Ich hoffe jetzt, dass die vom Freistaat am 11. Juli mit der Geschäftsführung des britischen Unternehmens vereinbarten Fünf-Punkte-Katalog endlich die Wende für die in Mitleidenschaft gezogenen Bahnkunden und Pendler bringt.

Es ist gut, dass die Staatsregierung jetzt endlich reagiert und Go-Ahead klar gemacht hat, dass man die hausgemachten Probleme (zu wenige funktionsfähige Fahrzeuge, zu wenig Personal, schlechte Kommunikation mit Fahrgästen, aber auch Kooperationspartner) nicht länger Bahnkunden aufbürden kann, sondern Geld in die Hand nehmen muss, um die Missstände auf eigene Kosten abzuschaffen und die vertraglich vereinbarten Leistungen zu gewährleisten. Der Staatsregierung laste ich in diesem Zusammenhang aber an, dass sie Fahrzeug- und Personalstruktur sowie Kommunikationsgebaren vor Vertragsabschluss hätte überprüfen und bei Bekanntwerden der Missstände schneller hätte reagieren müssen.

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