Immer höhere Lebenshaltungskosten, immer weniger studentischer Wohnraum und massive Stellenstreichungen an der Uni - so lässt sich die Situation der Studierenden an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zusammenfassen. Unter anderem über dieses Thema sprach ich gemeinsam mit der wissenschaftspolitischen Sprecherin Katja Weitzel und der Bundestagskandidatin Katharina Räth mit Vertreterinnen des SSR (Studentischer Sprecherinnenrat der JMU). Im Mittelpunkt unseres Treffens standen die aktuellen Herausforderungen an der Universität und im studentischen Leben.
Hohe Mieten machen auch vor Studierenden nicht Halt – ausreichend Wohnheimplätze würden Abhilfe schaffen. Leider sind in Würzburg, wie auch im Rest von Bayern viel zu wenige davon vorhanden. Gerade für ausländische Studierende, deren Chancen auf dem freien Wohnungsmarkt noch geringer sind, ist eine Verbesserung essentiell. Hinzu kommt: Die Universitätsgebäude an Hubland Süd und am ehemaligen Leighton-Areal sind verhältnismäßig schlecht angebunden, gerade abends. Die lange geplante Straßenbahnlinie 6 würde hier Abhilfe schaffen und die Lebensqualität am Hubland generell verbessern und das kulturelle Angebot nicht allein auf die Innenstadt verlagern. Das Deutschlandticktet macht den ÖPNV für viele Studierende attraktiver. Damit das so bleibt, muss allerdings die Finanzierung gesichert und langfristig vergünstigte Angebote für Studierende und Azubis entwickelt werden. Etienne Reiter, politischer Geschäftsführer des SSR, betont zudem, wie wichtig es ist, dass die Universität selbst mehr Geld zur Verfügung hat. Denn aktuell werden gerade in den Sozial- und Geisteswissenschaften im großen Stil Stellen abgebaut, während in Fächern, die ein Exzellenzcluster anstreben, genug Geld vorhanden ist. Exzellenzcluster dürfen nicht dazu führen, dass andere Fächer vernachlässigt werden! Die JMU Würzburg müsse sich weiterhin ihrer Rolle als Volluniversität bewusst sein, so Halbleib weiter. Auch darf Geld nicht nur in Personal fließen, sondern auch in die Ausstattung. „Es kann nicht sein, dass Studierende teilweise aus eigenen Mitteln Steckdosen in den Hörsälen finanzieren. Da ist die Staatsregierung gefordert“, ergänzt Katja Weitzel. Die aktuelle Situation spiegelt sich auch in rückläufigen Studierenzahlen wieder. Fatal für die Stadt Würzburg, die auch von ihrer studentischen Kultur lebt. Alexander Stenger fordert zum Handeln auf. „Wir brauchen jetzt Lösungen, die die Situation der Studierenden in Würzburg nachhaltig verbessern: Mehr Wohnheimplätze, eine sichere Finanzierung der Universität und eine gute Anbindung aller Fakultäten.“