Verkauf der Steigerwaldbahn - Falsches Signal für die Bahnanbindung im ländlichen Raum

26. Juli 2019

Den am Donnerstag bekannt gegebenen Verkauf eines Großteils der Steigerwaldbahn kritisiere ich deutlich. Die DB Immobilien hat den 42 Kilometer langen Abschnitt zwischen Großlangheim und Sennfeld an einen unbekannten Kaufinteressenten veräußert.

Es ist passiert, was nicht hätte passieren dürfen. In einer entscheidenden Phase für die Reaktivierungsbemühungen schafft die Deutsche Bahn andere Fakten und vollzieht den Verkauf der Gleiswege. Genauso schlimm ist allerdings, dass Verkehrsminister Hans Reichardt trotz mehrerer Anträge im Landtag und Briefen des Schweinfurter Landrats Florian Töpper und seiner Kitzinger Landratskollegin Tamara Bischof keine Initiative zur Verhinderung des Verkaufs unternommen hat.

Die SPD-Fraktion hatte noch im Juni zusammen mit der Grünen-Fraktion einen Antrag im Landtag gestellt, um einen Verkauf der Steigerwaldbahn zu verhindern und somit einer Prüfung zur Rentabilität nicht vorzugreifen. Dieser Antrag wurde durch die CSU/FW-Mehrheit im Landtag jedoch abgelehnt. Dieses Verhalten kann ich nicht nachvollziehen. Vor Ort verspricht die CSU eine gründliche Bewertung aller Umstände, schmettert aber im Landtag einen Antrag gegen die vollendeten Tatsachen ab.

Das Signal sei umso verheerender, weil alle Möglichkeiten zur Reaktivierung von Bahntrassen genutzt werden müssen. Im Sinne einer nachhaltigen Verkehrspolitik müssen wir doch die erneute Nutzung von stillgelegten Bahnstrecken zumindest offen prüfen, anstatt dagegen Front zu machen. Eine Reaktivierung ist zwar aufgrund des rechtlichen Status des Teilstücks als nicht entwidmete Gleisstrecke weiter möglich. Allerdings ist der jetzige Verkauf eine schwere Hypothek für einen weiteren Weg.

Bahnpolitisches

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