Bei meiner Verkehrspolitischen Sommertour mit MdB Jan Plobner machten wir auch Station am Würzburger Hubland. Als bayerisches Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages war für Plobner das Thema des Besuchs dort von großem Interesse: Der Bau der Straßenbahnlinie 6. Empfangen wurden wir vom SPD-Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat und Würzburger Landtagskandidaten Alexander Kolbow, SPD-Bezirkstagkandidatin Lore Koerber-Becker sowie Bernd Karl, Geschäftsführer der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB).
„Für die Stadt Würzburg ist der Bau der Straßenbahnlinie zum Hubland das größte Infrastrukturprojekt der Gegenwart", so Kolbow. Bernd Karl erläuterte die immense verkehrspolitische Bedeutung der Straßenbahnlinie 6. Mit der Entwicklung des neuen Stadtteils am Hubland müsse die Universität mit zusätzlichen 3.000 Studienplätzen allein auf dem ehemaligen Leighton-Areal, 2.400 neuen Arbeitsplätze und 4.500 neu eingezogenen Bewohnern angebunden werden. Für die neue Straßenbahnlinie mit einer Länge von 6,7 Kilometern und elf Haltestellen werden 30.000 Fahrgäste pro Tag prognostiziert. Die bisher fehlende Anbindung an den ÖPNV und das Straßenbahnnetz führe dazu, dass viele Menschen derzeit auf das Auto angewiesen sind. „Das ist weder aus Sicht eines guten und bequemen ÖPNV-Angebots noch aus Klimaschutz-Gründen zeitgemäß“, waren sich Kolbow und die Vorsitzende des Verkehrsclub Mainfranken (VCD), Lore Koerber-Becker, einig. Angestrebt werde eine 75-prozentige Finanzierung der förderfähigen Projektkosten in Höhe von 160 Millionen Euro durch den Bund. Derzeit erfolge die Prüfung des volkswirtschaftlichen Nutzens. Der Bundestagsabgeordnete sicherte zu, sich als Mitglied des Verkehrsausschuss im Bundestag für die optimale Förderung der Straßenbahnlinie 6 durch den Bund einzusetzen. Zusätzlich erwartet die WSB eine Komplementärförderung durch den Freistaat. Ich konnte hier auf eine Antwort des Bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter von Mitte Februar 2023 verweisen, in dem er die Linie 6 als Projekt „von herausragender Bedeutung“ bezeichnete und mir zusagte, sich für „eine bestmögliche Förderung“ durch den Freistaat einzusetzen. Auch Plobner und ich setzen uns gemeinsam je an unseren Wirkstätten in Bund und Land für eine optimale Förderung ein. Die offizielle Förderentscheidung soll im vierten Quartal 2023 fallen, 2024 soll die Detailplanung erfolgen. Ehrgeiziges Ziel ist die Inbetriebnahme im Jahr 2028.