Virtuose Instrumente für alle Welt made in Kitzingen

19. Juni 2017

MdL Halbleib besichtigte die Pianofortefabrik Seiler: „Große Ausbildungsleistung“

Für ihre Klaviere und Flügel ist Seiler Pianofortefabrik auf der ganzen Welt bekannt. Bei einem Besuch des Werks wollte sich der Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib gemeinsam mit der Kitzinger SPD-Stadträtin Astrid Glos und dem SPD-Bundestagskandidaten Markus Hümpfer ein Bild von der Klavier- und Flügelproduktion machen und auch über die aktuellen Entwicklungen in der Firma sprechen. Empfangen wurden sie dazu von Werksleiter Julius Feurich, der die SPD-Politiker durch das Werk führte und ihnen die einzelnen Produktionsschritte erklärte.

Das Auf und Ab der Firma Seiler und der spezielle Markt hatten das Interesse des Landtagsabgeordneten an einem Besuch geweckt. Seiler hat eine über 160 Jahre lange Tradition und war vor dem Krieg die größte Pianofortefabrik Ostdeutschlands. 1961 wurde Kitzingen der neue Unternehmenssitz samt Produktionswerk. Wegen der geringen Nachfrage musste Seiler 2008 Insolvenz beantragen und wurde vom koreanischen Musikhersteller Samick übernommen. Damals hatte das Unternehmen gerade noch eine Handvoll Mitarbeiter und musste die zweite Produktionsstätte in der Schwarzacher Straße aufgeben, die mittlerweile zum Lager, Show Room und Konzertsaal umgewandelt wurde. Nach Investitionen des koreanischen Mutterkonzerns konnte diese Phase allerdings überwunden werden. Inzwischen gibt es bei Seiler wieder viel zu tun und jährlich produzieren 50 Mitarbeiter in Kitzingen bis zu 500 Klaviere und Flügel, die weltweit verkauft werden.

Trotz der Übernahme durch Samick konnte die Eigenständigkeit von Seiler bewahrt werden. Klaviere und Flügel der Eigenmarke werden nach wie vor am Standort in Kitzingen nach der eigenen Produktionsweise gefertigt. Die Eigenständigkeit hat dazu beigetragen, dass der gute Ruf der Marke Seiler nicht verloren gegangen ist. Gerade auf dem internationalen Markt sind die Qualität und die lange Erfahrung sehr gefragt.

Sorge bereitet dem Werksleiter Feurich allerdings die Schwierigkeit die gesammelte Erfahrung auch langfristig im eigenen Betrieb zu behalten. Zwar erlernen bei Seiler derzeit neun Auszubildende den Beruf des Klavierbauers, aber nach der Ausbildung besteht die Herausforderung darin die jungen Menschen in Kitzingen zu halten. Deswegen sieht Volkmar Halbleib für die wirtschaftliche Stärkung der Region Mainfranken Handlungsbedarf. „Der Freistaat Bayern darf sich nicht nur auf boomende Metropolregionen verlassen, sondern muss attraktive, gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen.“

Erfreut zeigten sich die SPD-Politiker darüber, dass auch Flüchtlingen bei Seiler eine Chance zum Arbeiten geboten wird. Zwei Flüchtlinge konnten im Werk ein Praktikum beginnen und für einen besteht sogar die Möglichkeit, dass er im nächsten Jahr als Auszubildender übernommen werden kann. Für Unsicherheit sorgt hier die Haltung der bayerischen Staatsregierung, die es Unternehmen erschwert längerfristig zu planen, da nicht klar ist, ob die ausgebildeten Fachkräfte im Betrieb bleiben dürfen.

Seiler Pianofortefabrik Kitzingen
Die Politiker bekamen nicht nur Einblicke in die Produktionsabläufe, sondern auch in das Innenleben der Instrumente. (v. l.) MdL Volkmar Halbleib, SPD-Bundestagskandidat Markus Hümpfer, SPD-Stadträtin Astrid Glos und Werksleiter Julius Feurich.

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