Wird Würzburg zum Impulsgeber für die Recycling-Zukunft in Bayern?
Würzburg Mit insgesamt 110 Arbeitsplätzen und 4.700m² Nutzfläche wurde im letzten Jahr ein lang vorbereiteter Meilenstein der Kunststoffforschung in Würzburg fertiggestellt. Die Modellfabrik des SKZ soll dazu dienen industrielle Fertigungsprozesse in einem realistischen Umfeld nachzuvollziehen und darauf aufbauend optimieren zu können. Nach der Startphase informierte ich mich gemeinsam mit dem Würzburger Stadtrat Alexander Kolbow bei Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian, Vorstand des SKZ über den aktuellen Stand des Projekts und Zukunftsperspektiven der Kunststoffforschung am Standort Würzburg.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen neue Ansätze bei der Kreislaufwirtschaft und welche neuen politischen, rechtlichen und technologischen Impulse notwendig sind. Dabei könnte Würzburg zum Impulsgeber für die Recycling-Zukunft im Bereich der Kunststoffe für Bayern werden. Derzeit ist das SKZ in der Fertigstellung eines Gutachtens, das im Auftrag des Bayerischen Landtags neue Potentiale und Ansätze für Kreislaufwirtschaft und Recycling in Bayern aufzeigen soll. Die Plastikbranche steht vor der Herausforderung, ein nachhaltiges Wiederverwertungskonzept für die Zukunft zu entwickeln und zugleich konkurrenzfähig zu bleiben. Recycling sowie energieeffiziente und ressourcenschonende Fertigungsprozesse spielen dabei die zentrale Rolle. Voraussetzung dafür ist die staatliche Förderung des SKZ zu verbessern. Nach längerem Ringen werde das SKZ mittlerweile jährlich mit 1 Million Euro aus dem Staatshaushalt unterstützt. „Das kann aber nur der Start sein. Wir brauchen Grundlagenforschung, aber genauso brauchen wir Forschung, die zu ganz konkreten Anwendungen führt.“ Mittelfristig sieht Bastian eine Förderung von 3,5 Millionen jährlich für das SKZ als notwendig an, auch um Preissteigerungen und kostenintensiven Bauverzögerungen abzufangen. Für Stadtrat Kolbow ist das SKZ mit seiner Modellfabrik und seinem großen Tagungs- und Unterrichtsangebot ein wichtiger Standortfaktor für Würzburg. Dass für die Modellfabrik auch eine Kinderkrippe für 12 Kinder geschaffen wurde, untermauere das nur. „Das SKZ steht auch hier an der Spitze des Fortschritts“.