Zentrale Herausforderungen des Gymnasiums Veitshöchheim: Lehrkräftemangel und Raumnot

11. September 2025

Zum Auftakt in das neue Schuljahr 2025/2026 stattete ich dem Gymnasium Veitshöchheim einen Informationsbesuch ab, um mir vor Ort ein aktuelles Bild von der Situation der Schule zu machen, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiern konnte. Da für das Gymnasium der Landkreis Würzburg als Sachaufwandsträger verantwortlich zeichnet, wurde ich begleitet von der stellvertretenden Landrätin Christine Haupt-Kreutzer und den Kreisräten Bernhard Schlereth (Veitshöchheim) und Klaus Schmidt (Bürgermeister Waldbüttelbrunn). Empfangen wurden wir von Schulleiter Dr. Bernhard Brunner und seinem Stellvertreter Gunnar Leuner.

Besonders beeindruckt hat mich das pädagogische Angebot und die Leistungspalette der Schule, die im letzten Schuljahr 728 Schülerinnen und Schüler aus 21 Gemeinden auf das Abitur vorbereitete. Das Gymnasium Veitshöchheim ist eine starke, attraktive und unverzichtbare Bildungseinrichtung, deren breites Lernangebot Schülerinnern und Schülern zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Zusammen mit dem großen angegliederten Sportzentrum, das sportliche Förderung auf hohem Niveau ermöglicht, sowie der offenen Bauweise des Schulgebäudes, die moderne Lern- und Arbeitsformen unterstützt, gehört Veitshöchheim zu den schulischen Flaggschiffen in der Region Würzburg.

Allerdings führen die Attraktivität des Gymnasiums und steigende Schülerzahlen auch zu einer Raumproblematik, die eine rasche Lösung braucht. So mussten für das neue Schuljahr 2026/2027 Schülerinnen und Schüler abgewiesen und die Zahl der Eingangsklassen auf drei beschränkt werden, was zu Klassengrößen mit mehr als 30 Schülerinnen und Schülern führt. Hinzu kommt, dass mit der Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums 80 bis 90 Schülerinnen und Schüler mehr untergebracht werden müssen. Zusammen mit dem notwendigen Bedarf an Räumen für Beratungs- und Hilfsangebote sowie der derzeit ins Berufsförderungswerk ausgelagerten Mittagsversorgung müsste dringend ein Anbau geschaffen werden, um das Gymnasium räumlich fit für die Zukunft zu machen. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, wurden zwei mobile Containerklassenzimmer auf dem Schulgelände errichtet, die aktuell für den Schulbetrieb fertiggestellt werden. Das kann nach Einschätzung der Schulleitung aber nur eine Übergangslösung sein. Auch nach meiner Einschätzung braucht es daher dringend einen konkreten Plan für die Erweiterung der Schule.

Eine große Herausforderung stellt für die Schulleitung auch der beginnende Lehrermangel dar, vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Physik und Chemie. Zwar kann durch das große Engagement des Lehrerkollegiums die Unterrichtsversorgung noch gewährleistet werden, doch eine Offensive für mehr Lehrkräfte ist dringend geboten, um eine verlässliche Grundlage für die Zukunft zu schaffen. Schmerzhaft sind für die Schulleitung auch die aktuellen Budgetkürzungen beim laufenden Schulbetrieb und die Streichung von 16 Förderstunden, die für viele Schüler wichtig wären. Denn auch am Gymnasium ist der Bedarf an psychologischer Betreuung gerade nach Corona gestiegen. Die Streichung der Förderstunden durch das Kultusministerium und die Kürzung des Lehrkräftebudget sind negativ für Schule und Schüler.

Die Anliegen der Schulleitung werde ich im Landtag einbringen. Trotz der Herausforderungen wird an der Schule hervorragende Arbeit geleistet. Umso mehr müssen der Landkreis und der Freistaat Bayern ihre Hausaufgaben machen, damit das auch in Zukunft gewährleistet ist!

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